In den letzten vier Jahren erlebten die Fußballer der DJK Vierlinden ihre Glanzzeit. Der erste Bezirksliga-Aufstieg in der Vereinsgeschichte, drei Jahre Zugehörigkeit fern aller Abstiegssorgen in der neuen Klasse – all das konnte sich Ahmet Tutal als Erfolgstrainer auf die Fahne schreiben. Doch nun ist diese Ära vorbei. Mit Almir Duric kommt frischer Wind an die Emanuelstraße.
„Was Ahmet hier in den letzten vier Jahren erreicht hat, ist einfach unglaublich“, zollt der bisherige Reserve-Coach seinem Vorgänger großen Respekt. Doch der 31-Jährige will nicht bloß in Tutals Fußstapfen treten. Er möchte eigene Spuren hinterlassen. „Wenn jemand eine neue Aufgabe bekommt, dann muss er auch neue Ideen mitbringen“, sagt der neue DJK-Trainer. Und mit diesen Ideen sowie einem veränderten Spielsystem will Duric die Gelb-Schwarzen in dieser Saison noch weiter voran treiben.
„Es ist mein erstes Jahr als Bezirksliga-Trainer. Es wird sich zeigen, wie alles funktioniert. Aber meine klaren Ziele sind: mehr Disziplin, bessere Trainingsbeteiligung, Ruhe nach außen und Zufriedenheit im Verein, Heimstärke und vor allem mehr Stabilität in der Abwehr.“ Für den dringendsten Steigerungsbedarf bei den Duisburger Nordlichtern reicht ein Blick auf die Tabelle der Vorsaison. Da steht der Zwölfte mit 39 Zählern zwar jenseits von gut und böse – 95 Gegentreffer konnten aber nur die Absteiger TuRa 88 Duisburg und Croatia Mülheim überbieten.
„Das sind natürlich viel zu viele Gegentore“, sagt Duric und hält zur Verbesserung vor allem die angesprochene Steigerung der Disziplin für unentbehrlich. Aber auch personell hat der Coach mit Said Koumbaz und Mumibekir Dema aufgerüstet, die in den letzten Jahren zum Stammpersonal in der Innenverteidigung des Liga-Konkurrenten SV Genc Osman zählten. „Die beiden können wir blind einsetzen, sie werden uns weiterbringen.“
In Sachen Disziplin werden sich auch einige Augen auf die beiden Vierlindener Trumpfkarten richten. Die Zwillinge Nikola und Benjamin Koncic machen seit Jahren mit fußballerischen Qualitäten auf sich aufmerksam, die in der Bezirksliga ihresgleichen suchen – im Frühjahr fielen sie allerdings auch durch ein Wortgefecht und anschließende Rangelei mit dem Schiedsrichter auf, was beiden eine Sperre bis zum 20. Juli einbrachte. Almir Duric hat diese „unnötige Geschichte“ abgehakt. „Jeder Verein wünscht sich solche Fußballer“, weiß der Coach um die Dienste von Vorbereiter Niko und Torjäger Beno, die sich bis auf diesen unrühmlichen Vorfall auch nichts zu Schulden haben kommen lassen. „Aber die beiden sind keine 21 mehr, sondern 31. Sie müssen noch mehr an sich arbeiten. Sie führen das Team. Da erwarte ich von ihnen, dass sie Vorbilder für die jungen Leute sind.“
Die Kapitänsbinde trägt diesmal allerdings Mert Kilic. „Mert hat im letzten Jahr fast alle Spiele bestritten und ist bei jedem Training dabei“, stellt der Außenverteidiger und Standardspezialist für Duric die Zuverlässigkeit in Person dar.
Dowedeit macht den Kasten frei
Während in der Mittelfeldzentrale die mit 28 und 26 Jahren fast schon „Alten Hasen“ Matthias Plückelmann und Peter Pfeifer den Ton angeben, hat der bislang älteste Vierlindener Spieler den Weg frei für den Nachwuchs gemacht. Keeper Jens Dowedeit steht zwar zur Not noch zur Verfügung, wird nun als Co-Trainer aber vor allem beobachten, was die neue Nummer eins Alper Bahcekapili im Tor zeigt, den Duric aus der Reserve mitnahm.
Aus dem Unterbau, den der Trainer mit seinem 28-Mann-Kader im gegenseitigen Wechsel kontinuierlich unterstützen will, kommt auch Brendon Spazier. „Brendon hat in der letzten Saison fast 40 Tore erzielt. Die Bezirksliga ist zwar ein anderes Pflaster, aber er will sich beweisen. Die Chance geben wir ihm.“
Um die Offensive macht sich Duric, obwohl er auf seinen am Kreuzband verletzten Königstransfer Ivica Karabaic wohl fast die gesamte Saison verzichten muss, ohnehin keine Sorgen. „In 34 Spieltagen wird es am Angriff nicht scheitern. Wenn wir dann noch weniger Gegentore bekommen, ergibt sich der Rest von allein.“ So hält der neue Coach im Jahr eins nach Ahmet Tutal nicht nur einen einstelligen Tabellenplatz für möglich. „Wenn wir komplett und alle fit sind, sehe ich uns unter den ersten Fünf.“