BL WF 10

Herbede startet mit Derby gegen Heven

Manchmal haben die Spielplan-Gestalter ja doch ein ganz glückliches Händchen. Gleich zum Auftakt der neuen Bezirksliga-Saison treffen sich am Samstag (18 Uhr, Herbeder Sportplatz) zwei Nachbarn, die sich bestens kennen. Der Vorjahres-Dritte SV Herbede empfängt an der Kemnade den Landesliga-Absteiger TuS Heven 09. Ganz bewusst hat man diese Partie einen Tag vorgezogen. „Ich hoffe ja doch, dass da einige Zuschauer kommen“, sagt SVH-Trainer Marius Kundrotas.

Es wird eine ellenlange Saison in der Bezirksliga (Staffel 10). Insgesamt 18 Mannschaften aus Bochum, Gelsenkirchen, Hattingen, Herne und Witten sind dort am Ball. „Dass wir gleich das Derby gegen den TuS Heven spielen, ist mir schon ganz recht. Da gibt’s kein langes Aufwärmen, da ist man gleich auf Betriebstemperatur“, sagt Kundrotas, der mit seiner Mannschaft eine herausragende zweite Saisonhälfte 2015/16 spielte und am Ende auf Rang drei landete. Dass es nicht noch etwas mehr wurde, schreibt der Litauer eigenen Unzulänglichkeiten zu. „Das zeigt, dass wir einfach nicht konstant genug waren. Also auch nicht gut genug.“ Selbstkritische Worte, die er auch seiner Mannschaft wird eingebläut haben. Diesmal wollen die Herbeder von Beginn an hellwach sein „und natürlich wieder oben mitspielen. Aber für die Erfolge einer abgelaufenen Saison kannst du dir rein gar nichts kaufen“, weiß der 37-Jährige. Und so beginnt es auch für den SVH wieder bei Null.

„Die Vorbereitung war für uns ein ziemliches Auf und Ab - optimal war das nicht. Vor allem, weil uns einige Spieler länger fehlten“, sagt Herbedes Trainer. Jetzt allerdings sei der SVH „einigermaßen komplett“ - bis auf den verletzten Daniel Beckmann, so dass die Innenverteidigung noch eine kleinere Baustelle für die Gastgeber darstellt. Zudem ist Gianluca Silberbach leicht angeschlagen, sein Einsatz ist noch in der Schwebe. Generell aber sieht es Kundrotas schon als „kleinen Vorteil“ an, dass sich am Herbeder Kader gegenüber der Vorsaison nicht viel geändert habe.

Ganz anders stellt sich die Situation beim TuS Heven 09 dar. Nach dem dritten Abstieg in Serie gab’s am Haldenweg einen neuerlichen, radikalen Umbau. „Wir mussten 20 neue Spieler zu einer Einheit formen - sowas braucht Zeit. Wir sind sicher noch nicht da, wo wir hin wollen, aber die Tendenz ist positiv“, sagt Trainer Carsten Blankenagel, der das Derby gegen die Herbeder „in unserer Situation gerne ein bisschen später“ gespielt hätte. Ohnehin geht er davon aus, „dass das die schwierigste Bezirksliga-Saison seit Jahren“ werde. 18 Mannschaften sind ein dickes Brett, dazu habe die Qualität u. a. durch die Landesliga-Aufsteiger sowie den starken Neuling SV Phönix Bochum deutlich zugenommen. „Topfavorit ist für mich der SV Wanne 11, aber auch die Herbeder haben natürlich eine starke Mannschaft“, sagt Blankenagel. Für ihn steht dennoch fest: „Wir gehen nicht angstvoll in diese Partie - und wir wollen überall gewinnen. Dafür machen wir doch diesen Sport.“ Sieben, acht Positionen sind inzwischen vergeben in der Hevener Stamm-Elf - der Rest werde sich finden, sobald die Truppe komplett ist. Am Samstag fehlen noch Kai Helal (verletzt) sowie Rony Kilinckaya (Beruf) und Lukas Doneck (Urlaub). „Erstmal geht es für uns darum, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln“, so der Hevener Coach. Für schlechte Nachrichten habe man am Haldenweg in letzter Zeit zur Genüge gesorgt - jetzt soll sich das Rädchen mal in die andere Richtung drehen.