In seinem dritten Jahr am Waldschlösschen peilt der Coach mit seiner jungen Mannschaft einen einstelligen Tabellenplatz an.
In der Sommerpause mussten Ostwald und sein Co-Trainer Sadi Kartal das Gerüst ihrer Mannschaft umbauen. Denn mit Manuel Schulitz (Blau-Weiß Mintard) und Dimitri Steininger (VfB Speldorf) schlossen sich zwei absolute Leistungsträger und Führungsspieler lokalen Konkurrenten an. Auch die Brüder Etienne und Robin Wandel sowie Torhüter Sven Rasmus verließen den Verein.
Ihnen stehen insgesamt zehn Neuzugänge gegenüber. „Es war uns wichtig, den Kader breiter aufzustellen“, betont der sportliche Leiter Dieter Brüger. Denn mit Benjamin Käsch (bis November) und Maximilian Lüke (bis Februar) stehen bereits zwei berufsbedingte Ausfälle fest. „Jeder Abgang schmerzt, aber wir haben sie mit vielen jungen Leuten gut aufgefangen“, findet Jörg Ostwald. Selbstredend muss sich nun eine neue Hierachie in der Mülheimer Mannschaft finden. Neuer Kapitän ist Florian Klasen, der bereits seit drei Jahren fester Bestandteil des Spielverein-Mittelfeldes ist. Einer der neuen Führungsspieler soll auch Rechtsverteidiger Sergio Pinto Cruz werden, mit 33 einer der wenigen erfahrenen Neuzugänge. Auch Philipp Reis (19), wie Pinto Cruz von TuRa 88 Duisburg gekommen, könnte über Kurz oder Lang in eine Führungsrolle hineinwachsen. Er kann im Mittelfeld auf der rechten Seite, aber auch im Zentrum spielen.
Im Tor wird Jamie Fischer (Vogelheimer SV) die neue Nummer eins. Der junge von Preußen Duisburg gekommene Jannik Girnth (18) und der aus der zweiten Mannschaft gewechselte Kevin Kotschwar (29) komplettieren das Torhüterduo, das im Training sehr gut harmoniert. „Wir werden auf jeden Fall bei jedem Spiel zwei Keeper dabei haben“, sagt Ostwald.
Ein echter Knipser fehlt Dass den „07ern“ im Angriff ein echter Knipser fehlt, beunruhigt den Trainer nicht. Mit Miran Zuberovski, der aus der zweiten Mannschaft aufgerückt ist, verfügt er über einen laufstarken „Wühler“. Pascal Roenz ist mit seinen 19 Jahren schon etabliert. Dazu kommt Rückkehrer Andreas Kniep, der nach zwei schweren Jahren beim MSV wieder Fuß fassen soll. „Er ist schon sehr erfahren und kann richtig überlegt abschließen“, sagt Ostwald, der große Stücke auf den Angreifer hält und ihn direkt zum dritten Kapitän gemacht hat.
Das Beispiel Kniep zeigt, dass es auch für den MSV immer wichtiger wird, auf eigene Nachwuchsspieler zu setzen. Mit Tobias Schmidt ist in diesem Sommer der nächste A-Junior in die erste Mannschaft gewechselt. „Nach Pascal Roenz und Jan Zuweis ist er der dritte in zwei Jahren. Das zeigt, dass es jedes Jahr einer schaffen kann“, sagt Ostwald.
Die jugendliche Unbekümmertheit könnte in der am Sonntag beginnenden Saison auch eine der Stärken des MSV-Teams werden. Problematisch ist die Tatsache, dass Ostwald und Kartal erst Ende August erstmals ihren kompletten Kader zusammenhaben. Zudem hat der MSV ein hartes Auftaktprogramm. „Wir wollen schnellstmöglich die 40 Punkte holen“, sagt der sportliche Leiter Dieter Brüger. Das unterstreicht auch der Coach. Als zweites Ziel traut er seiner jungen Mannschaft aber durchaus einen einstelligen Tabellenplatz zu. „Allerdings ist die Gruppe noch einmal deutlich stärker geworden“, findet Ostwald. Seine Mannschaft startet am Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei der SpVgg Steele. Am Mittwoch kommt mit Frohnhausen bereits einer der Top-Favoriten.