120 Minuten pure Spannung und ganz große Gefühle. Und am Ende gab es den ganz großen Knall. Tim Schättler drosch in der letzten Minute der Verlängerung einen Freistoß ins rechte Eck. Es war der Moment, in dem ganz Frohnhausen in purer Verzweiflung auf dem Rasen zusammensank und die Ersatzspieler des FSV den Platz stürmten.
Es war aber auch einer der Momente, für die Trainer Marco Bach den 29-Jährigen im vergangenen Sommer vom TSV Ronsdorf losgeeist hatte. „Er kann genau für die Situationen da sein“, kommentierte der Coach der Wuppertaler. Eigentlich hätte er in der vorangegangenen Szene gern einen Strafstoß gesehen, als Dustin Kinkler auf seinem Weg in den Strafraum unsanft von den Beinen geholt wurde. „Das war mir am Ende aber auch egal“, sagte Bach mit einem Zwinkern.
Schättler und Kinkler – die beiden Namen standen am Ende Pate für die Abgebrühtheit des Aufsteigers, der abgesehen von der Phase zwischen Minute 15 und 45 nicht die spielbestimmende Mannschaft gewesen war. Kinkler, der ebenso wie Sandro Avanzato immer wieder bei den überfallartigen Kontern der Wuppertaler für Gefahr gesorgt hatte, bekam das Grinsen nach dem Abpfiff nicht mehr aus dem Gesicht. „Die ganze Saison hat sich das gezogen. Wir wollten das Ding unbedingt“, strahlte der Rotschopf.
Ich habe das kommen sehen. Das war ein Stellungsfehler vor dem Freistoß
Issam Said
Schättler (22.) und Avazanto (27.) hatten diese Ambitionen mit ihren Treffen im ersten Durchgang untermauert. Dass Frohnhausen noch einmal zurück kommen würde, war Trainer Bach klar, als sich halb Vohwinkel schon mit einem Bein in der Landesliga wähnte: „Sie haben uns alles abverlangt und einen harten Fight geliefert“, lobte der FSV-Coach die Unterlegenen.
Denen boten sich nach dem Anschlusstreffer durch Kevin Voss (45.) sowie dem Ausgleich durch Yousuf Allouche (60.) noch weitere hochkarätige Möglichkeiten. Am Ende aber blieb dem Team von Issam Said nur die Gratulation. „Ich habe das kommen sehen. Das war ein Stellungsfehler vor dem Freistoß“ analysierte Frohnhausens Linienchef die entscheidende Situation.
Da spritzte auf der anderen Seite längst der Aufstiegs-Sekt.