Marco Guglielmi wird die Ruhraue am Saisonende in Richtung ESC Rellinghausen verlassen und dort Nachfolger von Karl Weiß werden. Nach drei überwiegend erfolgreichen Jahren inklusive eines Aufstiegs müssen die Verantwortlichen der DJK sich also nun nach einem Nachfolger umsehen. "Die Entscheidung pro Rellinghausen ist letzte Woche gefallen. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, das ist ein großer sportlicher Schritt für mich", erklärt Guglielmi. Erst einmal will sich der Coach aber vernünftig aus Mintard verabschieden: "Ich will hier ganz klar den bestmöglichen Abgang und gehe mit einer "Jetzt erst recht"-Attitüde in die restlichen Spiele. Keiner soll mir nachsagen, dass ich mit meinen Gedanken schon in Rellinghausen wäre. Ich habe mich auch vor dem Velbert-Spiel nur auf dieses Spiel konzentriert, wir sind auch irgendwie noch im Rennen", erklärt er.
Ich kann nur jedem Spieler raten, bei diesem Verein zu bleiben.
Marco Guglielmi
Auch deswegen darf es niemanden verwundern, dass ihm die am Ende zu deutlich ausgefallene 1:4-Pleite gegen den Turnverein vom Dalbecksbaum so gar nicht schmeckte: "Ich fand es nicht so deutlich, wie es das Resultat aussagte. Der Gegner hat seine Standards reingemacht, wir haben unsere nicht reingemacht. Wir haben uns in der ersten Halbzeit einfach zu viele Standard-Gegentore eingefangen." Drei waren es an der Zahl, Knipser Mathias Lierhaus konnte in Minute 72 nur noch Ergebniskosmetik betreiben. "Ich hatte den Jungs vor dem Spiel gesagt, wie wichtig diese Partie wird, leider haben wir die Situation vielleicht nicht von Anfang an so angenommen, wie wir sie hätten annehmen müssen", bedauert Guglielmi. Damit ist der Rückstand auf den ASV Mettmann auf Platz eins auf sieben Punkte angewachsen. Und der (Noch-)Trainer gibt zu, dass es durch die Verkündung seines Abgangs atmosphärisch aktuell ein wenig düster aussieht: "Es ist vielleicht ganz gut, dass wir am nächsten Wochenende kein Ligaspiel haben und bis zum nächsten Spiel gegen Steele zwei Wochen vergehen, damit sich die Wogen etwas glätten. Wir müssen jedenfalls einiges aufarbeiten."
Vor allem, da die Aufgabe in Form der SpVgg Steele 03/09 dann wohl auch nicht so viel leichter werden wird. "Die haben sich in der Winterpause top verstärkt, ein 6:1 für uns wie im Hinspiel wird es für uns dort wohl kaum geben", denkt Guglielmi. Zur Überbrückung wurde für das kommende Wochenende ein Test gegen den Solinger A-Ligisten BV Gräfrath angesetzt.
Der ein oder andere mag nun befürchten, dass das in den letzten Jahren so erfolgreiche Mintarder Konstrukt mit dem Abgang des Trainers langsam, aber sicher auseinanderfallen könnte. Dass einige der herausragenden Akteure wie eben beispielsweise Lierhaus immer wieder höher dotierte Angebote von finanzkräftigeren Vereinen aus der Region bekommen, ist nichts Neues. Zu eventuellen Abgängen äußert Guglielmi aber eine klare Meinung: "Ich kann nur jedem raten, bei Mintard zu bleiben. Es ist ein toller Verein, bei dem wir in den letzten Jahren sehr viel aufgebaut und erreicht haben."