BL NR 5

Kray erobert die Spitze

Vor rund 450 Zuschauern an der Keplerstaße gewann der FCK nach einer konzentrierten und vor allem effektiven Vorstellung mit 2:1 (1:0) beim bisherigen Ligaprimus TuS Essen-West 81. Matchwinner auf Seiten der Gäste war Angreifer Ersin Canseven, der beide Treffer erzielte (21., 56.). Der Anschlusstreffer des starken Wale Arogundade (91.) kam aus Sicht der Gastgeber zu spät. Aufgrund des besseren Torverhältnisses stehen die Krayer nun an der Spitze und haben dank einer ausstehenden Partie die Möglichkeit, den Vorsprung auf drei Zähler auszubauen.

Wie erwartet erhielt der favorisierte Gast von der Buderusstraße Unterstützung aus dem an diesem Wochenende spielfreien Regionalliga-Kader. Mit Kai Henkel, Emir Alic, Georgios Ketsatis und Emre Yesilova standen vier Akteure von oben in der Startformation. Die Hilfe könnte der FCK jedoch teuer bezahlt haben. Denn bereits in der Anfangsphase musste Innenverteidiger Alic verletzungsbedingt vom Feld. Der erste Verdacht lautete Bänderriss. Somit würde der Bosnier seiner Mannschaft im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionalliga lange fehlen.

"Wir wollen unbedingt aufsteigen"

An diesem Abend reichte das verbliebene Trio dennoch aus, um die ohnehin mit zahlreichen Oberliga-erfahrenen Spielern bestückte Zweitvertretung zu einem letztlich verdienten Auswärtssieg zu führen. Die Klasse des Gegners musste auch 81-Coach Stefan Lorenz anerkennen, der seine erste Niederlage als Trainer der Westler einstecken musste. "Emre Yesilova hat das Spiel aus meiner Sicht entschieden. Er war der Dreh- und Angelpunkt der Krayer. So ein Mann gehört eben nicht in die Bezirksliga. Für uns ist das sicher ärgerlich, aber so ist eben das Geschäft. Dennoch haben wir ein gutes Spiel gemacht und bleiben im Rennen. Die Meisterschaft ist noch längst nicht entschieden", betont der Ex-Profi.

Schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff hatte Lorenz eine Kampfansage in Richtung der Krayer gerichtet, die den Dreier auf dem Kunstrasen an der Keplerstraße frenetisch feierten. "Die jubeln, als wären sie schon Meister", bemerkte der gebürtige Berliner mit einer gesunden Portion Wut im Bauch. Ganz so euphorisch präsentierte sich Mario Salogga anschließend aber nicht. Der Krayer Linienchef freute sich über einen "hart erkämpften und verdienten Erfolg", war aber bemüht, den Fokus auf den nächsten Spieltag am Ostermontag zu lenken. "Das war ein emotionaler Sieg, aber wir dürfen jetzt nicht abschalten und uns keine Fehler mehr erlauben. Wir wollen unbedingt aufsteigen, sonst würden wir schließlich nicht auf Spieler aus der Regionalliga zurückgreifen", sagt Salogga.