Die Kosten von einer Millionen Euro wollen die Sportler selbst über Sponsoren und Stiftungen beschaffen.
Mit der Entwicklung in Unterfrintrop steht es u.a. nach dem Aus der Walter-Pleitgen-Schule und einem mehr oder weniger verwaisten Markt nicht zum Besten. Doch nun soll auf dem Gelände des SC Frintrop am Schemmannsfeld ein „Leuchtturm“ entstehen, der wohl in die ganze Stadt strahlen würde: „Wir planen eine integrative Erlebniswelt, die ein neues Zentrum im Stadtteil werden soll“, kündigt der Vereinsvorsitzende Werner Engels an. Geschätzte Kosten: eine Million Euro.
Der SC Frintrop hat derzeit rund 350 Mitglieder. Seit vier Jahren organisiert Vereinsmitglied Frank-Michael Schumacher das Fußballturnier „Ballgefühl“ für behinderte und nicht behinderte Menschen. Der SC bietet Flüchtlingen aus dem Walter-Pleitgen-Heim Sportmöglichkeiten an.
Das klingt wie schöne Träume zur Weihnachtszeit, doch die Frintroper haben schon weitaus mehr in der Hand, als einen vagen Wunschzettel. Zusammen mit den städtischen Sport- und Bäderbetrieben haben die Kicker, die die städtische Anlage in eigener Regie betreiben, einen ziemlich konkreten Plan angefertigt. Über allem steht das Thema Inklusion von behinderten Menschen.
Wichtiger Partner für den Verein ist hier das rund 1,5 Kilometer entfernte Haus Baasstraße, eine Wohneinrichtung für behinderte Menschen des Diakoniewerks Essen. „Wir kooperieren bereits seit vier Jahren miteinander“, berichtet Uwe Mandel, Leiter des Hauses. Das will man ausweiten, auch auf andere Sportarten übertragen. Die zukünftige Anlage soll aber nicht nur behindertengerecht sein, sie soll für den ganzen Stadtteil zum Anlaufpunkt werden.
Zwei Kunstrasenplätze, eine Halle und einiges mehr
Dafür hat man sich manches ausgedacht. Der Fußballplatz an der Frintroper Straße soll zum Kleinspielfeld schrumpfen und mit Kunstrasen ausgerüstet werden. Dahinter soll ein Fitness- und Erlebnisparcours entstehen, daneben eine multifunktionelle Platzanlage und an der Straße Schemmannsfeld eine kleine Fitness- und Gymnastikhalle. Das große, zurückliegende Spielfeld soll ebenfalls mit Kunstrasen bestückt werden. „Das Konzept ist fast fertig“, stellt Werner Engels fest, der auf die Unterstützung der Stadt zählen kann – allerdings nur bei der Planung.
Die Finanzierung ist eine andere Frage. Hier hofft man auf Unterstützung vom Landschaftsverband, von landesweiten Stiftungen und großen Sponsoren. Das Thema „Inklusion“ steht derzeit weit oben auf der Förder-Agenda. „Wir haben viele positive Signale bekommen“, sagt Vereinsmitglied Günter Kropp, als Ex-Chef des Essener Sportbundes (Espo) mit vielen Kontakten gesegnet. Kleinspielfeld und vorderer Bereich sollen schon im nächsten Jahr entstehen.