Mit Dirk Wißel, der den FC Kray innerhalb von zwei Jahren von der Landes- bis in die Regionalliga führen konnte, wurde im vergangenen Sommer ein echtes Aushängeschild des lokalen Amateurfußballs am Pfälzer Graben präsentiert. Der sprachgewandte Trainer wurde seinem exzellenten Ruf auch in der Bezirksliga auf Anhieb gerecht. Königshardt schloss die Hinrunde in der Gruppe 6 als souveräner Tabellenführer ab. Stolze sieben Zähler beträgt der Vorsprung auf den zweitplatzierten SC Blau-Weiß Oberhausen-Lirich, der von Thorsten Möllmann betreut wird.
Die Oberhausener sind zur Halbzeit der Saison auf Landesliga-Kurs. Für den Klub wäre der Aufstieg ein historischer Erfolg. „Der Verein hat noch nie in der Landesliga gespielt. Damit wäre der Mannschaft ein Ehrenplatz in der Ahnengalerie sicher“, sagt Wißel.
Der 44-Jährige hat aus einer Mannschaft, die bereits in der vergangenen Saison oben mitmischen konnte, einen echten Titelkandidaten geformt. Königshardt stellt mit nur 15 Gegentoren die mit Abstand beste Defensive der Liga. Im Offensivbereich teilen sich die Sportfreunde die Bestmarke mit Blau-Weiß Oberhausen, die ebenfalls stolze 49 Mal ins Schwarze trafen. „Wir spielen trotz meiner Person so gut“, schmunzelt Wißel angesichts der imposanten Bilanz seiner Mannschaft. Der Ex-Profi hat jedoch auch eine ernstgemeinte Erklärung parat. „Wir haben ein sehr talentiertes und vor allem sehr intaktes Team zur Verfügung. Auch außerhalb des Platzes stimmt es innerhalb der Mannschaft. Es bleibt festzuhalten, dass das ganze Gedeck bei uns stimmt.“
Wißel ist sich schließlich der Tatsache bewusst, dass Talent allein keine Meisterschaft verspricht. Nach zwei Aufstiegen bei seinem Ex-Klub hat der Sportfreunde-Coach die Erfolgsformel für einen Aufstieg wie kein Zweiter verinnerlicht. „Talent ist etwas für Kinder“, betont Wißel. „Aus Ernst wird man zum Mann und wer fleißig ist, kann zum Helden werden. Das muss auch in der Rückrunde die Marschroute sein.“
"Erst Recht nicht von einem Thorsten Möllmann"
Speziell der erste Verfolger der Rot-Schwarzen hofft darauf, dass Wißels Worte bei seinen Spielern noch nicht angekommen sind. Blau-Weiß-Trainer Thorsten Möllmann hatte während der Winterpause eine Kampfansage in Richtung Königshardt gesendet und den Sportfreunden prophezeit, in der Rückrunde am Druck des Tabellenführers zu scheitern. Wißel hat auf diese Aussage seines Trainerkollegen freilich die passende Antwort bereit. „Druck verspüren meine Spieler und ich nur auf dem Klo, nachdem wir zwei Tassen Kaffee getrunken haben. Wir spielen weiterhin unser Ding und lassen uns keine Probleme um den Hals hängen. Erst Recht nicht von einem Thorsten Möllmann.“