SuS Haarzopf holte nämlich 16 seiner 24 Hinrunden-Zähler auf des Gegners Platz. "Wir haben zuhause einen Aschenplatz. Dieser Untergrund liegt uns einfach nicht. Wir waren schon immer auf dem Kunstrasen stärker", erklärt David Zundler, der seit drei Jahren in Haarzopf arbeitet.
Trotzdem dürfen sich die SuS-Kicker nicht zuletzt aufgrund ihrer Asche am Föhrenweg glücklich schätzen, dass sie im Januar gleich zweimal im Fernsehen zu sehen waren. Denn Kevin Mill, Herausgeber des Essener Amateurfußball-Magazins "Auf Asche", sucht sich den Haarzopfer Föhrenweg aus, um sein neues Amateurfußball-Sammelalbum vorzustellen. Nutznießer dieser Werbekampagne waren die SuS-Spieler. Denn nachdem zunächst RTL den Clip über das Sammelalbum ausstrahlte, machte es das ZDF einige Wochen später nach und Marc Enger und Co. waren wieder im TV zu sehen. "Ich war an beiden Drehtagen beruflich verhindert. Aber für die Jungs war das eine schöne Sache. Das hat ein wenig Abwechselung in unsere Vorbereitung gebracht. Da durften sich meine Spieler für kurze Zeit wie kleine Stars fühlen", freut sich Zundler für seine Schützlinge.
Dabei dürfte das Rampenlicht vor allem für Haarzopfs Top-Torjäger Enger (15 Treffer) nichts Neues gewesen sein. Der 27-jährige Offensivspieler stand schon mehrfach in der Auf-Asche-Topelf der Stadt Essen und durfte sein Können gegen Rot-Weiss Essen zeigen. Zundler ist froh darüber, so einen Ausnahmekönner in seinen Reihen zu haben: "Marc ist ein Haarzopfer Junge. Er stammt aus der SuS-Jugend. Der Junge macht einfach nur Spaß. Vor allem ist er keiner, der auf die Kohle schaut, sondern einfach nur mit seinen Freunden kicken will. Er hat schon von allen Essener Klubs Anrufe erhalten, ist aber im am Föhrenweg geblieben. Das spricht für ihn."
2015 soll ein Kunstrasenplatz entstehen
In Haarzopf stimmt nicht nur das Mannschaftsgefüge, auch sportlich spielt das Zundler-Team eine gute Rolle. Wäre der Saisonstart nicht so in die Hose gegangen, dann könnte Haarzopf mit Sicherheit ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. So hinkt SuS dem Tabellenführer TuS Essen-West 81 aber neun Punkte hinterher. "Leider haben wir gegen die vermeintlich leichten Gegner versagt. Sonst hätten wir besteimmt sechs bis sieben Zähler mehr auf dem Konto. Aber mal schauen, was die Rückrunde bringt. Da könnte noch etwas gehen - sowohl nach oben, als auch unten", warnt Zundler.
Für den Sommer 2015 ist ein Kunstrasenplatz am Föhrenweg geplant. Spätestens dann könnte die Auswärtsstärke auch in den eigenen vier Wänden regelmäßig bestätigt werden.