Zuschauer der SG Hemer hatten Hattinger Spieler angegriffen. Es kam zu Handgreiflichkeiten, woraufhin beide Parteien Strafanzeigen wegen Körperverletzung gestellt haben. Mit einiger Verspätung wurde die zweite Hälfte aber dennoch angepfiffen. RevierSport fragte nach: Was war da los?
Peter Kursinski (Trainer Hedefspor Hattingen):
"In der Halbzeitpause wurden einige meiner Spieler von Zuschauern tätlich angegriffen, sodass die zweite Halbzeit nur unter Polizeiaufsicht zu Ende gespielt wurde. Es wurden auch einige Strafanzeigen gestellt. Nach dem Spiel waren wir jedenfalls froh, dass wir alle wieder nach Hause fahren konnten. In unserer Klasse spielt man Fußball, um einfach nur Spaß zu haben und da passt sowas einfach nicht rein. Ich hatte im Nachhinein auch noch gehört, dass bei den Hemeranern wohl schon öfter Schwierigkeiten aufgetreten sind. Wir haben bei uns viele Afrikaner und Kurden im Team, unter den Zuschauern der Hemeraner befanden sich wohl einige Türken. Sowas passiert dann halt, wenn politische Dinge in den Sport eingreifen.
Meine Truppe hat das Ganze dann aber gut aufgenommen und das ist unser Vorteil, eben solche Dinge diszipliniert wegzustecken. Ich selber hätte befürwortet, wenn das Spiel abgebrochen wäre. Die Konsequenz wäre zwar wohl gewesen, dass die Punkte weg gewesen wären, aber das wäre zumindest mir dann egal. Dann ist der Sport eben zu Ende, wenn sowas passiert. Das Team hat mich dann aber doch überzeugt, weiterzumachen. Es nützt mir zumindest dann auch nicht mehr viel, wenn die Hemeraner sich später noch entschuldigen."
Stefan Odenhausen (Trainer SG Hemer):
"Das Spiel selbst war eigentlich harmlos, was man daran sieht, dass nur wenige Karten verteilt wurden. In der Halbzeit sind zwei Akteure mit weniger besonnenen Zuschauern aneinander geraten. Handgreiflichkeiten sind wohl von beiden Seiten noch ausgeteilt worden, was dann auch gegenseitig zur Anzeige bei der Polizei gebracht wurde. Ich selbst habe meine Mannschaft da heraus gehalten und auf dem Platz gewartet, bis sich das Gemenge aufgelöst hat.
Der Trainer der Hattinger hat sich wohl darüber mokiert, dass nicht für Sicherheit gesorgt wurde und wohl auch einen Abbruch gefordert hat. Wir haben in der Pause Ordner gestellt, die diese Szenerie beruhigt haben. Da die Polizei die verschiedenen Anzeigen aufgenommen hat, hat sich der Anpfiff der zweiten Halbzeit dann noch etwas verzögert. Letztendlich denke ich, dass 90 Prozent der Leute besonnen das Spiel verfolgt haben und zwei, drei Leuten da die Sicherungen durchgebrannt sind.
Im Großen und Ganzen haben wir uns aber mit dem gegnerischen Verein gut verstanden. Ich habe mich nach dem Spiel lange mit ihrem 1. Vorsitzenden unterhalten. Es ist schade, dass sich das bei ein bis zwei Personen so hochkocht. Die Zuschauer wurden von den Ordnern dann auch weggebracht. Ich hatte jedenfalls keine Angst um Leib und Leben. Man muss aber noch klar anerkennen, dass Hattingen der verdiente Sieger der Partie gewesen ist und toll gespielt hat. Wenn die so weitermachen, werden die definitiv aufsteigen. Der Schiedsrichter hat sich aus meiner Sicht auch völlig korrekt verhalten."