Die vermeintlichen Überflieger der Liga sind nicht unverwundbar. Dies bekam zum einen der ASC 09 zu spüren, der in Kamen die ersten Punkte ließ. Und auch beim VfK Weddinghofen verflog die Lockerheit der beiden Starterfolge beim schmeichelhaften 2:2 gegen die ÖSG Viktoria. Allein eine Mannschaft hielt sich bislang schadlos: Landesliga-Absteiger SV Herbern, der mit eindrucksvollen 13:0-Toren die Tabellenspitze schmückt.
Mit einigen Fragezeichen ging das Team aus Ascheberg in die Saison. Die Zweifel erwiesen sich bislang als unbegründet. Im Sause-Schritt bewegte sich die Mannschaft durch die ersten Saisonspiele, belud Lünen, Kemminghausen und Alstedde mit einer schweren Packung. „Die Mannschaft spielt frei von der Seele weg“, sagt Trainer Ralf Dreier. Der Coach ist selbst etwas überrascht, wie schnell sich die Entwicklung der jungen und nach dem Abstieg nahezu komplett umgebauten Mannschaft vollzogen hat. „Die Euphorie ist da, aber man muss noch einige Wochen abwarten“, meint der Coach.
„Jetzt sind alle wieder etwas auf dem Boden und nehmen das Derby ernst.“
„Keine Angst vor Weddinghofen“ lautet das Motto von Dreier und seinem Team, wenngleich der Trainer betont, auch mit einem Punktgewinn in Bergkamen schon völlig zufrieden zu sein. Volker Rieskes VfK landete gegen die kampftstarke ÖSG Viktoria aus Dortmund in der Bezirksliga-Realität. Erst eine Viertelstunde vor Schluss bewahrte Vartan Daldalian den Titelkandidaten vor der ersten Niederlage. Unter der Woche verpasste Weddinghofen zudem gegen den Landesligisten SpVgg. Bönen die Chance auf den Sprung in die nächste Pokalrunde und unterlag im Elfmeterschießen (wir berichteten). Eine weitere Pleite in Herbern würde den Aufsteiger im Kampf um die Spitze schon deutlich zurück werfen.
Zwei Siegen zu Beginn folgte auch beim ASC 09 der erste Punktverlust beim 1:1 in Kamen. Trainern Hannes Wolf vermisste den „absoluten Siegeswillen“ bei seiner Mannschaft. Pressesprecher Thorsten Casper wertet das Remis aber keineswegs als Rückschlag. „Jetzt sind alle wieder etwas auf dem Boden und nehmen das Derby ernst.“
Eitel Sonnenschein herrscht trotz des herbstlichen Wetters in Körne. Der Vorjahresdritte aus dem Osten Dortmunds kämpfte sich mit zwei Siegen in Folge schon wieder ins Blickfeld der Spitze. Coach Michael Schacht hat „Spaß an dieser Mannschaft“ und weiß zudem gleich zwei „Mister 100 %“ in seinen Reihen – Dominik Grobe und Philipp Leonhardt trafen bislang beide jeweils drei Mal. Auf die beiden Angreifer – die ab Oktober im übrigen Unterstützung durch den jüngst verpflichteten Ex-Brackeler Adam Szpunar erhalten - hofft Michael Schacht nun auch im Emscherstadion. „Das wird eine unserer leichteren Partien“, meint er angesichts der klaren Außenseiterrolle. In der Vorbereitung trafen beide Teams schon drei Mal aufeinander. „Immer zu unseren Ungunsten“, meint Schacht. Sein Plan: Aplerbeck das Spiel machen lassen und dann über Konter selbst gefährlich werden.
Die ASC-Verantwortlichen sorgen rund um die Partie für Derby-Stimmung: Nach Abspfiff spielt die Jazz-Band „Pilspickers“ im Emscherstadion auf. Thorsten Caspers hofft, na klar, dementsprechend auf viele Zuschauer.
Den 4. Spieltag tippt: Thorsten Caspers (Pressesprecher ASC 09 Dortmund)