Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt zwar nur einen Punkt, dennoch ist der Ernst der Lage allen Beteiligten klar. „Wir müssen auf jeden Fall über den Teamspirit, die Kameradschaft und den Einsatzwillen zurück finden“, weiß Abwehrroutinier Jörg Heinrich. Der 25-jährige Außenverteidiger ist vor zwei Jahren über die Stationen Adler Frintrop und VfB Frohnhausen zum TuS gestoßen: „Ich habe mich hier sofort sehr wohl gefühlt, es ist ein echtes Familienleben beim TuS.“
"La Familia hält immer zusammen!"
Doch dieses Familienleben könnte durch die sportliche Talfahrt ein jähes Ende finden. Schließlich sinkt die Attraktivität des Vereins durch die anhaltende Misere: „Nein, das glaube ich nicht! Jeder wusste vor Beginn der Saison, dass dies eine verdammt schwierige Runde wird", betont Heinrich und fügt hinzu: „Außerdem hält "La Familia" immer zusammen!“
Am Trainer ist das schlechte Abschneiden der Vorrunde für den Abwehrrecken nicht fest zu machen: „Unser Trainer ist der Beste, den wir haben können. Damit meine ich unser komplettes Trainerteam. Sie geben uns Hoffnung und Mut, sie glauben an uns und das ist das Wichtigste."
Hat das volle Vertrauen der Mannschaft, Dieter Kupferschmidt
Er führt andere Gründe für die Krise an: „Wir hatten einfach auch Verletzungspech und sind teilweise auf dem Zahnfleisch gelaufen. Daher hat uns die Qualität gefehlt“, äußert sich der Defensivakteur.
"Für uns ist die frühe Pause ein Vorteil"
Daher kommt die verfrühte Winterpause dem TuS ganz recht: „Für uns ist das einfach ein Vorteil, jetzt schon in der Pause zu sein, denn viele verletzte Spieler können ab der Rückrunde wieder angreifen.“ Dann soll möglichst schnell eine Verbesserung in der Tabelle erreicht werden, denn im letzten Jahr konnte man erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt feiern: „Das war schon eine enge Kiste. Dennoch denke ich, dass wir dieses Jahr schon eher über dem Strich stehen.“
Auch in den vielen Veränderungen im Sommer sieht Heinrich ein Problem: „Vor der Saison hatten wir einen Umbruch. Viele ältere Spieler sind gegangen und der Weg der Jugend wurde eingeschlagen, daher fehlt uns manchmal die Erfahrung. Dennoch ist der eingeschlagene Weg richtig“, unterstützt der angehende Lehrer in Sozialwissenschaften und Deutsch den Weg des TuS.
Bleibt der TuS treu und glaubt fest an den Klassenerhalt, Abwehrspieler Jörg Heinrich
An der Stimmung im Team hat der schlechte Tabellenplatz nichts verändert: „Die Stimmung ist recht gut, die Euphorie und der Optimismus für den Klassenerhalt sind da. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir die Saison gut eingeschätzt haben.“ Doch dies ist nicht der ausschlaggebende Punkt für den Routinier im Team: „Wir machen auch viele Mannschaftsabende, die Trainer haben immer ein offenes Ohr für uns, das hilft uns ungemein. Daher auch die gute Stimmung trotz der kritischen Lage“, stärkt Heinrich dem Trainer den Rücken.
„Vielleicht können wir uns in der Winterpause mit ein oder zwei erfahrenen Spielern verstärken, vor allem im Abwehrbereich. Denn wir haben die schlechteste Abwehr der Liga“, greift Heinrich auch seinen eigenen Bereich an. Für den Verteidiger ist klar, dass der TuS den Klassenerhalt schafft, daher macht er sich um seine persönliche Zukunft wenig Gedanken: „Man hat immer Optionen in der Hinterhand, aber damit beschäftige ich mich nicht. Denn ich habe in Holsterhausen eine Heimat gefunden. In meiner Laufbahn habe ich den einen oder anderen Verein miterlebt, und nirgendwo war es so schön wie beim TuS. Deshalb denke ich, dass ich auch bei einem Abstieg in die Kreisliga A dem Verein die Treue halte.“ Doch dieses Szenario, das stellt Heinrich sofort klar, ist nur theoretischer Natur: „Damit aber eins klar ist: Wir steigen nicht ab!“