Als die SSVg. mitten im Abstiegskampf der NRW-Liga steckte, konnte sie sich der Unterstützung von drei niederrheinischen Landesligisten gewiss sein. Grund: Nur wenn Velbert den Klassenverbleib packt, rückt ein vierter Landesligist in die Niederrheinliga nach, um dort den Platz der SSVg. einzunehmen. Für den Fall spielten die Landesliga-Zweiten also eine Relegation aus. Mittendrin: der TuS Grevenbroich aus Staffel 2.
„Das war schon eine komische Geschichte, diese Ungewissheit. Der Sieger der Relegation wusste ja zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, ob es ihm etwas nützt“, blickt Franz Josef Esser, Sportlicher Leiter des Traditionsvereins zurück.
Sein TuS beendete die Entscheidungsrunde zwar nur als Zweiter hinter dem TV Jahn Hiesfeld, aber das vereinte Daumendrücken mit den Dinslakenern und der Reserve von Rot-Weiß Oberhausen half: Die SSVg. legte einen fulminaten Schlussspurt hin und blieb über dem ominösen Strich, Hiesfeld jubelte über den Aufstieg. „Und das völlig zurecht, sie waren der verdiente Gewinner“, zollt Esser Respekt vor dem TV.
Als einige Wochen später Tina Welbers den Gegner aus dem Bergischen bescherte, war die Freude bei den Gastgebern groß: „Das ist natürlich jetzt etwas Besonderes für uns“, reibt sich Esser die Hände. „So oder so ist das ja ein attraktiver Gegner“, findet das Vorstandsmitglied. Und der heute von Ex-Profi Marek Lesniak trainierte Klub hat schon einmal seine Visitenkarte „am Schloss“ abgegeben. „An das Gastspiel vor acht Jahren denken wir noch gern zurück, auch wenn wir 0:5 verloren haben.
Aber jetzt gibt es ja die Möglichkeit Revanche zu nehmen. Doch so ganz einfach fällt dem TuS Grevenbroich das nicht, da man mit Velbert ja mittlerweile schon fast eine Freundschaft pflegt.