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Herne: Abgesägter Torpfosten sorgt für Spielausfall
Schuldfrage nach dubioser Nacht-und-Nebel-Aktion ungeklärt

Herne: Abgesägter Torpfosten sorgt für Spielausfall
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Die Herner A-Ligisten SV Holsterhausen und SC Constantin hatten eigentlich keine andere Wahl. Sie mussten am vierten Advent trotz widriger Witterung und Weihnachtsfeier zum Nachholspiel an der Wiesenstraße antreten. Aber dann gab es doch unerwartete Hilfe: ein abgesägter Torpfosten. Für die einen ist der Täter ein Verbrecher, die anderen vermuten einen absichtlich provozierten Spielausfall.[i] RevierSport fragte: Was war da los?[/i]

Martin Tegtmeier (Spieler und Pressesprecher SV Holsterhausen):

Wir waren gegen den Termin am 21. Dezember, aber wir mussten die Entscheidung des Staffelleiters, der uns nicht entgegen kommen wollte, akzeptieren. Die Niederlage gegen Constantin war bereits eingeplant. Samstagabend hatten wir im Vereinsheim unsere Weihnachtsfeier, die bis halb drei ging. Am Sonntag haben wir uns um halb elf getroffen, um gemeinsam zu frühstücken und dann auch schon den kaputten Torpfosten gesehen. Vom Verein war es definitiv keiner, das war ein Verbrecher, der sich sich einen dummen Scherz erlaubt hat.

Für uns war klar, dass die Partie unter diesen Umständen nicht angepfiffen werden kann und so haben wir uns von daher auch nicht weiter bemüht. Das Ersatztor entspricht nicht den erforderlichen Maßen. Obwohl unser Team nichts mit den Vorfällen zu tun hat, wurden wir von den Spielern und Zuschauern unseres Gegners beleidigt. Wir werden eine Anzeige gegen unbekannt aufgeben.

Ähnlich saubere Arbeit lieferten die Täter in Herne ab (Symbolfoto: Firo).

Wolfgang Davidheimann (Geschäftsführer SC Constantin):

Bereits im Vorfeld der Partie wurden wir viermal von dem Vorsitzenden vom SV Holsterhausen angerufen, weil sie das Spiel unbedingt verlegen wollten. Am Donnerstag wurde unser Kassierer mit den Worten "wir werden Mittel und Wege finden, damit die Begegnung nicht stattfindet" konfrontiert. Gestern sind wir mit 25 Mann angereist und haben die Örtlichkeiten verschlossen vorgefunden und eben den abgesägten Torpfosten entdeckt. Der Platz war nicht gekreidet. Es sah gleich nach einem gewollten Spielabbruch aus. Nachdem wir 35 Minuten gewartet haben, traf gegen 14 Uhr der Schiedsrichter ein und entschied, dass das Trainingstor benutzt wird, wofür sich auch der kontaktierte Staffelleiter aussprach. Das kaputte Tor sollte dafür zunächst komplett abgetrennt werden. Es war allerdings keine Säge auffindbar. Der absolute Klopper: der Platzwart hatte an dem Spieltag frei. Mittlerweile wurden zumindest die Kabinen aufgeschlossen, die aber aussahen wie nach einem Bombenangriff: Überall Müll, kaputte Flaschen. Weiteres Indiz: Die Mannschaft von SV Holsterhausen hatte am Samstagabend ihre Weihnachtsfeier.

Wir haben schließlich eine Säge aus Constantin besorgt. Zwei Spieler und Zuschauer haben das Tor abmontiert. Von Holsterhausener Seite gab es keine Hilfestellung. Es kam lediglich einer mit einem Hammer an. Die Bemühungen waren dennoch umsonst, denn der Schiedsrichter wollte die Partie nach wir vor nicht anpfeifen, weil die hervorstehenden Hülsen eine zu große Unfallgefahr boten. Wir schlugen daraufhin eine weitere Alternative vor: eine Spielverlegung auf unsere Platzanlage, aber der Trainer von Holsterhausen war damit nicht einverstanden.

Die gesamten Vorfälle sind eine Unverschämtheit und für mich eindeutig. Wir haben nun die Möglichkeit innerhalb von 24 Stunden eine Stellungnahme beim Kreis einzureichen. Der Schiedsrichter hat außerdem einen Sonderbericht geschrieben.

Rolf Sprengel (Staffelleiter):

Ich werden keine Schuldzuweisung vornehmen. Die Vereine haben von der Möglichkeit, das Spiel unter der Woche anzusetzen, keinen Gebrauch gemacht und deshalb wurde der 21. Dezember als Nachholtermin festgelegt. Damit der Fall an die Kreisspruchkammer weitergereicht werden kann, muss erst bewiesen werden, wer die Verantwortung trägt.

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