,Wir wollen dahin, wo ihr seid' - so oder so ähnlich dürfte das Motto des MSV Duisburg für das Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr) beim in Bestform aufspielenden 1. FC Magdeburg lauten. Denn anders als für die Zebras, die trotz der sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellen-17. der 3. Liga, den KFC Uerdingen, noch nicht gerettet sind, hat die Partie in der MDCC-Arena für den Klub aus der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt keine sportliche Brisanz mehr. Denn die Mannschaft der Stunde aus dem Nordosten hat am Mittwoch genau das perfekt gemacht, womit beim Antritt des jetzigen Trainers und ehemaligen Übungsleiters von Rot-Weiss Essen, Christian Titz, nicht mehr viele gerechnet hatten: den Klassenerhalt.
Durch den wiederholt furiosen 3:0-Sieg auswärts beim 1. FC Saarbrücken und die gleichzeitigen Punktverluste der Konkurrenz vom FC Bayern München II (2:2 in Duisburg) und des KFC (1:1 gegen Viktoria Köln) war vorzeitig klar: Der einstige Zweitligist aus Magdeburg kann für eine weitere Spielzeit in der 3. Liga planen. Der Schlüssel zum Erfolg: Die frisch erlangte Zielstrebigkeit in Richtung Tor, die unter Titz neu gefasste Disziplin und vor allem auch die defensive Stabilität: In 13 Spielen unter dem neuen Coach fing sich der FCM erst elf Gegentreffer - Keeper Morten Behrens, der den Verein im Sommer verlassen wird, kassierte zwischenzeitlich fünf Spiele in Folge gar kein Tor.
Atik und Brünker - stark aufspielendes Duo im Magdeburger Sturm
Doch auch die Offensive brilliert unter Titz - allen voran Baris Atik. Mit sechs Treffern ist er der beste Torschütze der Magdeburger, mit 13 Scorerpunkten auch der beste Scorer. Das alles gelang ihm in nur zwölf Einsätzen. Seit der frühere Dresdner im Januar zum Team stieß, erlebt die Abteilung Attacke des Traditionsklubs ihren zweiten Frühling. Und auf eine echte Sturmkante beim nun frei aufspielenden FCM muss sich der MSV auch gefasst machen: Mit Kai Brünker, der immer häufiger anstelle des langjährigen Torjägers vom Dienst, Christian Beck, aufläuft, hat die Titz-Elf einen wuchtigen Angreifer an vorderster Front. Auch beim entscheidenden Spiel in Saarbrücken traf der 26-Jährige artistisch per Seitfallzieher zu seinem vierten Saisontor.
Dotchev und Titz brachten jeweils die Wende
Beim Hinspiel im Januar in Duisburg (1:2) hieß das Trainerduell noch Gino Lettieri gegen Thomas Hoßmang - nun stehen sich mit Pavel Dotchev und Titz zwei Coaches an der Seitenline gegenüber, die es verstanden haben, ihren jeweiligen Teams im Abstiegskampf neues Leben einzuhauchen. Das schlägt sich auch in der "Titz-Tabelle" nieder: Nach dem Antritt des 50 Jährigen im Februar - Dotchev erlebte sein erstes Spiel als MSV-Trainer etwa zeitgleich - konnte Magdeburg 26 Punkte in 13 Partien einfahren. Macht Platz drei im Ranking der besten Mannschaften seit Titz. Besser waren nur der aktuelle Tabellenzweite Hansa Rostock (27 Zähler) und 1860 München (ebenfalls 26 Punkte, aber das bessere Torverhältnis als Magdeburg). Der MSV Duisburg holte unter Dotchev 22 Punkte, damit belegen die Zebras im, wenn man so will, "Titz-Dotchev-Tableau" den siebten Rang. Doch darum dürfte es den Meiderichern am Samstag eher weniger gehen - nichts anderes als der Klassenerhalt zählt im Endspurt.