Wenn am Samstagabend um 20.30 Uhr das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen Borussia Dortmund und Holstein Kiel angepfiffen wird, bietet die ARD-Sportschau den Zuschauern zu Hause gleich zwei Möglichkeiten, das Duell zwischen dem favorisierten Champions-League-Anwärter und dem Underdog aus dem Norden zu verfolgen. Neben der ganz normalen Übertragung im TV, kommentiert von Tom Bartels, steht den Fans auch auf der Videoplattform "YouTube" - auf dem Kanal der "Sportschau" - ein Livestream zur Verfügung.
Das Besondere bei diesem Stream im Netz: Er wird von zwei YouTubern, also Online-Videoproduzenten, kommentiert. Dieses Prozedere führt die altbekannte Sportsendung aus dem ersten Programm keineswegs zum ersten Mal durch - auch bei zahlreichen anderen Pokalspielen in der Vergangenheit hatten einige der insbesondere bei jüngerem Publikum beliebten Internet-Stars die Gelegenheit, Partien ihrer Lieblingsmannschaft live für die Sportschau im Stream zu begleiten.
Einer der beiden Hobbykommentatoren, die das Semifinalspiel zwischen dem BVB und Holstein kommentieren werden, dürfte insbesondere Fans der Oberliga Westfalen bekannt sein: Dortmund-Fan Felix Casalino, der neben seinem Dasein als Stürmer bei der SG Wattenscheid 09 mit anderen Fußballbegeisterten den millionenfach abonnierten YouTube-Kanal "freekickerz" betreibt, wird die Zuschauer des Livestreams an der Seite von "BastiRed" - bekannt von den Kanälen "Drei90" und "Fussball2000" - durch den Abend führen.
Casalino: Dasein als Fußball-YouTuber kein Vorteil
Casalino, der vor der Corona-Zwangspause und dem schließlich damit verbundenen Abbruch der Amateurligen in acht Spielen immerhin fünf Tore für Wattenscheid erzielte, ist wohl einer der einzigen Nicht-Profis, der in diesen Tagen nicht ganz auf Fußball verzichten muss. Durch sein Engagement bei den "freekickerz" steht er ab und an auf dem Platz und produziert kleinere Fußball-Videos. Allerdings sagte der Stürmer [article=518164]erst kürzlich im RevierSport-Interview[/article]: "Es macht Spaß, da hin und wieder auf dem Fußballplatz zu stehen. Allerdings haben die Drehs wenig mit dem normalen Fußballbetrieb zu tun. Wir drehen die Szene vielleicht 30, 40 Sekunden lang und wiederholen das dann bei Bedarf nochmal. Ich würde nicht sagen, dass ich wegen der Drehs einen Vorteil habe, wenn es wieder losgeht."
Wenn ab 20.30 Uhr im Signal-Iduna-Park der Ball rollt, wird er jedenfalls den Schwarz-Gelben die Daumen drücken. Währenddessen dürfte sein Kommentatorenkollege "BastiRed" nicht wirklich zu den Dortmundern halten, die bekanntlich auch noch Eintracht Frankfurt, über das der YouTuber regelmäßig Videos dreht, im Kampf um die Champions-League-Plätze gefährlich werden könnten.