In diesen Tagen verschickt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) reichlich Post. Nämlich an die Mannschaften, die eine Lizenz für die kommende Saison in der 3. Liga beantragt haben. Das betrifft nicht nur die bisherigen Drittligisten, sondern auch die potentiellen Aufsteiger aus der Regionalliga. [article=520000]Während im Westen Rot-Weiss Essen am Mittwoch bereits mitteilte[/article], die Anforderungen des DFB zu erfüllen und auch Konkurrent Borussia Dortmund II die Lizenz mit ziemlicher Sicherheit erhalten wird, sieht die Situation in der Regionalliga Nordost noch etwas anders aus.
Anders als in den Staffeln West und Südwest, ist die Saison im Nordosten vor einigen Wochen endgültig abgebrochen worden, weil die Teams aufgrund der Corona-Pandemie seit Monaten nicht spielen konnten. Viktoria Berlin wurde zum Meister und somit Drittliga-Aufsteiger erklärt, mit elf Siegen aus elf Spielen hatten die Berliner bis zur Spielpause eine makellose Serie hingelegt.
Mommsenstadion rückt in den Fokus
Auch die Berliner erhielten nun eine Rückmeldung vom DFB - und die fiel erst einmal negativ auf. Das berichtet der "Kicker". Allerdings: Die Viktoria hat damit erst einmal gerechnet. "Erwartungsgemäß haben wir noch ein, zwei Hausaufgaben zu erledigen, die uns aber nicht als unlösbar erscheinen", sagte Viktorias Geschäftsführer Peer Jaekel. "Wir gehen fest davon aus, dass wir die Drittliga-Lizenz erhalten werden."
Das Kernproblem ist bis dato noch die Stadionfrage. Denn das eigene Stadion Lichterfelde erfüllt die Drittliga-Anforderungen nicht. Im Lizenzantrag hatte die Viktoria zudem das Mommsenstadion in Berlin-Charlottenburg angegeben, es ist die Heimspielstätte von Regionalligist Tennis Borussia Berlin. Auch am Mommsenstadion müssen jedoch Sanierungsarbeiten geschehen. Das halten die Verantwortlichen der Viktoria jedoch für realistisch und wollen nun mit den vom DFB angesprochenen Hinweisen in Beratungen mit dem Berliner Senat gehen.
In jedem Fall kristallisiere sich das Mommsenstadion als "wahrscheinlichstes Szenario" heraus. Die Errichtung eines temporären Stadions, die ebenfalls zwischenzeitlich angedacht war, ist vom Tisch. "Wir können bis zum Saisonstart kein temporäres Stadion erreichten. Jetzt gilt es zu erarbeiten, wie sich das Mommsenstadion für die nächste Saison ertüchtigen lässt, zudem müssen mittel- und langfristige Pläne erarbeitet werden.
Eine theoretische Option wäre auch noch das Berliner Olympiastadion, das als Ausweichvariante dient - dies wäre allerdings mit immensen Mehrkosten verbunden. Der Verein kann bis zum 2. Juni beim Lizenzantrag nachbessern.