Nun herrscht endlich Klarheit. Die Amateurfußball-Saison in Nordrhein-Westfalen wurde abgebrochen. Bei den Sportfreunden Siegen wurde die Meldung des Verbands recht nüchtern aufgenommen.
Coach Tobias Cramer äußerte sich gegenüber RevierSport wie folgt: „Wir als Verein haben die Entscheidung sehr sachlich aufgenommen, denn wir haben bereits damit gerechnet. Wir sitzen mit allen anderen Amateurvereinen im selben Boot. Die Fixdaten, die vom Verband beschlossen wurden, hätten so nicht eingehalten werden können. Für den Moment ist alles erledigt und es ist gut, dass jetzt Klarheit herrscht. An dieser Stelle möchte ich an die Politik appellieren, besonders an die Sportpolitik, dass sie dafür sorgen, dass die nächste Saison reibungslos verlaufen kann.“
„Wir sind wirtschaftlich gut aufgestellt“
Auch in Bezug auf die Kaderplanung ist man in Siegen bisher sehr zufrieden. Viele Leistungsträger haben ihre Arbeitspapiere verlängert und auch in puncto Transfers tut sich etwas. Mit [article=516836]Patrick Jöcks (ehemals Sportfreunde Baumberg)[/article] hat man in jüngster Vergangenheit den ersten offiziellen Neuzugang für die kommende Saison bekanntgeben.
„An dieser Stelle möchte ich dem Präsidium und der sportlichen Leitung gute Arbeit attestieren, auch über die Pandemie hinaus. Wir sind wirtschaftlich sehr gut aufgestellt, was in der Vergangenheit nicht so oft der Fall war. Wir gehen sehr sachlich und fachlich an die Sache ran und haben mit Patrick einen Spieler geholt, der unseren Weg mitgehen möchte", sagte Cramer.
Doch ist Patrick Jöcks wirklich der erste Neuzugang? Im Sommer letzten Jahres unterzeichnete Marcel Mosch (ehemals SG Johannesberg) bei den Sportfreunden aus Siegen. Aufgrund der Pandemie und einer Verletzung konnte der junge Mittelfeldspieler nur ein Freundschaftsspiel für die Sportfreunde bestreiten. „Marcel war ein sehr guter Einkauf. Er bringt Qualität und eine gewisse Führungsstärke mit auf den Platz. Aufgrund seiner Verletzung konnte er uns in der Vergangenheit leider nicht so weiterhelfen wie wir es uns erhofft hatten. Theoretisch könnte man ihn auch als Neuzugang für die nächste Saison bewerten", betonte Cramer.
Einhundert Spiele sollen es sein
Das Ziel des ambitionierten Trainers ist auch das Ziel des gesamten Vereins. Cramer, der nach eigenen Aussagen bereits „75 Partien als Cheftrainer in der Regionalliga Südwest auf dem Deckel hat“, will die hundert Spiele auf seinem Konto vollmachen: „Mein persönliches ambitioniertes Ziel ist auch das Ziel meiner Mannschaft. Die Jungs wissen, dass ich dreistellig in der Regionalliga werden will. Natürlich am liebsten mit den Sportfreunden Siegen."
Dem Umstand, dass dieses Ziel nicht von heute auf morgen erreicht werden kann, ist man sich in Siegen bewusst. Der Verein wolle nicht „unbedingt sofort aufsteigen“, sondern das große Ganze sehen und ein „langfristiges Ziel“ verfolgen, sowie sportlich und wirtschaftlich „stabil bleiben“.
Autor: Lennard Becker