Raphael Steinmetz lief nach dem Spiel von Rot-Weiß Oberhausen gegen den Bonner SC mit einem Strahlen über den Platz. Große Euphorie war beim 26-Jährigen aber nicht zu erkennen. Aus seinem Gesicht sprach eher die Erleichterung nach schwierigen Wochen.
Spielzeit ist bei Steinmetz Mangelware
„Ich habe in den letzten Partien nicht so viel gespielt. Es ist schön, dass ich mit dem ersten Kontakt den Ball über die Linie bekomme.“ Sein Führungstor in der 65. Minute war zugleich der letzte Treffer des Spiels. Ein sehr wichtiger für den offensiven Mittelfeldmann.
Seit seiner Rückkehr vom Wuppertaler SV zu RWO kam Steinmetz nie über seine Jokerrolle hinaus. In den ersten zwei Spielzeiten kam der Offensivspieler auf durchschnittlich 46 Spielminuten pro Partie. In dieser Spielzeit sind es sogar nur 42 Minuten. Besonders in den letzten fünf Spielen waren Kurzeinsätze das höchste der Gefühle.
Keinen Anspruch auf einen Stammplatz
Das Tor war zwar ein Wink mit dem Zaunpfahl, eine Einsatzgarantie erwartete Steinmetz nach seinem Siegtreffer aber nicht. „Der Trainer stellt eben die Leute auf, die er jetzt gerade braucht. Es ist immer wichtig vorher zu schauen, welches Personal wir benötigen. Spielen wir auf Ballbesitz oder etwas tiefer? Das ist auch wichtig.“
Wie jedes Team hat Oberhausen einen starken Kern aus Stammspielern, der auch essenziell ist. Der kaum zu erkennende Qualitätsabfall in der „zweiten Garde“ ist das, was Oberhausen in der Rückrunde so stark macht. Dazu gehört eben auch Raphael Steinmetz.
So effektiv ist RWO-Angreifer Steinmetz
Die Dynamik eines breiten, leistungsstarken Kaders hat der 26-Jährige erkannt – und kann mit seiner Rolle des Jokers auch gut leben. „In engen Spielen entscheiden teilweise die Einwechselspieler mit einer Aktion das Spiel. Ich denke, dass es ein Vorteil ist, wenn wir so einen breiten Kader haben. Du kannst immer noch jemanden bringen.“
In der bisherigen Saison sammelte Joker Steinmetz sechs Scorerpunkte in 27 Partien. Ein genauer Blick auf seine Spielminuten zeigt jedoch, wie gefährlich Steinmetz ist. Alle 193 Minuten erzielte der gebürtige Oberhausener einen Scorerpunkt.
Damit ist Steinmetz tatsächlich der effektivste Oberhausener Spieler nach dem Sturmduo Sven Kreyer und Shaibou Oubeyapwa. Wenn er mal auf dem Platz steht, wird es gefährlich. Steinmetz ist mit seiner Rolle offensichtlich zufrieden. Das kann er auch sein, denn aus wenig macht der 26-Jährige viel.