Es gab ein paar Anlaufschwierigkeiten durch zunächst ausbleibende Kommunikation, aber [article=517274]spätestens durch die Wahl ihres Präsidenten Roman Gevorkyan in den Vorstand des KFC Uerdingen[/article] ist die Noah Group auch offiziell beim finanziell wackligen Drittligisten angekommen. Im Februar hatte die armenische Investorengruppe große Anteile am Verein vom scheidenden Mikhail Ponomarev übernommen, Unruhe entstand dann dadurch, dass sich Gevorkyan und Co. erst im März der Mannschaft vorstellten.
Neue Unruhen in Zusammenhang mit einer Investition der Noah Group herrschen durch offenbar von einem Insider aufgedeckte Details nun auch wieder in Lettland. Dort waren die Armenier, zu deren Wirkungsorten auch der FC Noah Jerewan in der heimischen Hauptstadt und der AC Noah Siena in Italien gehören, im Januar beim Aufsteiger Lokomotiv Daugavpils eingestiegen, hatten den Klub in FC Noah Jurmala umbenannt und Unmengen neuer Spieler verpflichtet. Doch aus dem Start in die neue Saison wurde nichts - [article=515618]dem Verein wurde die Lizenz entzogen[/article], offenbar unter anderem aufgrund fehlender Voraussetzungen für diese. [article=515313]Zudem gab es Wirbel um ausstehende Gehaltszahlungen an Spieler und Unregelmäßigkeiten in Dokumenten, die die alte Klubführung den neuen Geldgebern überlassen hatte.[/article]
Bereits im März verschwand der FC Noah Jurmala genau so schnell, wie er gekommen war, die Noah Group zog sich aus dem Investment zurück.
Noah Group: Investiertes Geld offenbar kurzerhand verschwunden
Was genau hinter den Vorfällen beim lettischen Klub steckt, will nun Oliver Schlegl, früherer Geschäftsführer der lettischen Liga, erkannt haben. Gegenüber dem "Kicker" erklärt er: "Die Verantwortlichen von Lokomotiv Daugavpils haben den Lizenzentzug im Endeffekt selbst initiiert. Sie haben die erste Tranche in bar bekommen von den Armeniern. Dann haben sie ihnen mutmaßlich gesagt, dass es einen anderen Sponsor gebe, der bereit sei, mehr zu zahlen. Die Armenier sind zähneknirschend gegangen und haben den Vertrag mit Lokomotiv gekündigt. Ihr bereits investiertes Geld haben sie natürlich nicht wiedergesehen."
Die Verträge der Spieler, die eine Sportdirektorin während des kurzzeitigen Engagements der Noah Group in Lettland verpflichtete, seien von den Klubverantwortlichen dann kurzerhand wieder gekündigt worden.
Damit ist klar: Nicht nur KFC-Insolvenzverwalter Claus-Peter Kruth wird der Investorengruppe in Uerdingen genau auf die Finger schauen, auch diese selbst wird auf der Hut vor derartigen Fehlinvestitionen in Zukunft wohl zweimal über einen etwaigen Einstieg bei einem Verein nachdenken.