Die Trainersuche bei Borussia Mönchengladbach hat die österliche Ruhe empfindlich gestört - zumindest bei Eintracht Frankfurt. Grund dafür sind die neu aufgekommenen Spekulationen über einen möglichen Wechsel von Trainer Adi Hütter zu Borussia Mönchengladbach, die deren Sportchef Max Eberl vor dem 27. Spieltag am Osterwochenende ganz entspannt kommentierte. Auf die Frage, ob er auf der Zielgeraden bei der Suche nach einem Nachfolger für den zu Borussia Dortmund wechselnden Marco Rose sei, sagte Eberl am Donnerstag: „Die Zielgerade kann relativ lang sein. Wir sind in guten Gesprächen. Bis zum heutigen Tage gibt es nichts zu verkünden.“
Die „Bild“ hatte zuvor berichtet, Hütter sei inzwischen Favorit in Gladbach und habe ein konkretes Angebot vorliegen. Dem 51 Jahre alten Österreicher bereitete es vor dem wichtigen Spiel der Eintracht am Samstag in Dortmund (15.30 Uhr/Sky) deutlich mehr Mühe, das Thema zu kommentieren.
Hütter wich dabei auffallend aus. „Ich kann nur sagen, dass ich nicht ständig Lust habe, etwas zu sagen, wenn irgendwas in der Zeitung steht“, sagte der Eintracht-Coach, der ein deutliches Bekenntnis wie noch vor einigen Wochen bei Sky („Ich bleibe“) diesmal vermied. Für einen vorzeitigen Wechsel des bis 2023 unter Vertrag stehenden Trainers müssten nach Medieninformationen mindestens 7,5 Millionen Euro bezahlt werden.
Die Situation in Frankfurt erinnert nun frappierend an die vor etlichen Wochen in Gladbach, als Rose wochenlang Fragen zu seiner Zukunft auswich und schließlich seinen Wechselwunsch nach Dortmund offenbarte. So war es auch, bevor Rose nach Gladbach kam und sich in Salzburg den Fragen nach einem möglichen neuen Club stellen musste.
Hütter, bei dem Rose am Beginn seiner Trainerkarriere ein Praktikum in Salzburg absolviert hatte, würde als Nachfolger passen. „Er ist ein guter Typ und ein sehr guter Trainer. Ich weiß nicht, ob er in irgendeiner Verbindung zu dem Verein steht“, sagte Rose.
In Verbindung stand Eberl aber mit Xabi Alonso. Mit dem spanischen Weltmeister und ehemaligen Profi von Bayern München habe er sich ausgetauscht, verriet Gladbachs Sportdirektor. „Das war unfassbar interessant“, sagte der 47-Jährige vor der Partie gegen den SC Freiburg am Samstag (20.30 Uhr/DAZN). Der Baske bleibt allerdings vorerst in seiner Heimat als Coach der zweiten Mannschaft von Real Sociedad San Sebastián.
Auch Erik ten Hag (Ajax Amsterdam) und Jesse Marsch (RB Salzburg) gelten noch als Kandidaten. Zumindest mit dem Niederländer soll Eberl nach Informationen der „Rheinischen Post“ gesprochen haben. Auch der 51-Jährige würde gut in das Anforderungsprofil passen. Ten Hag wäre aber sicher auch ein Kandidat für einen internationalen Top-Club. Allerdings läuft sein Vertrag bei Ajax noch bis 2022.
Nachfolger von ten Hag könnte der Vorgänger werden. Peter Bosz ist nach dem Ausscheiden bei Bayer Leverkusen bereits wieder auf dem Markt. dpa