Nach dem 1:1 bei Rot-Weiß Oberhausen am vergangenen Spieltag, steht am Samstag bereits das nächste Derby für Rot-Weiss Essen auf dem Programm. Dann reist die U23 von Schalke 04 an die Hafenstraße, um sich mit dem Tabellenzweiten zu messen. Für RWE ist die Marschroute klar: Nach zuletzt nur fünf Punkten aus fünf Partien, ist ein Sieg notwendig, um den Anschluss an die Spitze nicht gänzlich zu verlieren. Spitzenreiter Borussia Dortmund II hat neun Punkte Vorsprung auf Essen, allerdings eine Partie mehr absolviert.
RWE-Trainer Christian Neidhart blendet die Tabellenkonstellation aus: „Man muss jedes Spiel seriös angehen. Wir wollen Dominanz ausstrahlen, mutig sein und eine Top-Leistung zeigen. In den Heimspielen haben wir das bislang immer hinbekommen. Wenn uns das erneut gelingt, werden wir auch ein gutes Derby spielen. Es wird von außen versucht, durch falsche Aussagen, Unruhe reinzubringen. Wir bewerten unsere Arbeit aber intern und sprechen dort die Fehler an“, sagte Neidhart gegenüber RevierSport.
Gäste haben nichts zu verlieren - Rasen-Premiere im Derby
Der Gegner aus Gelsenkirchen steht auf dem neunten Tabellenplatz und damit im gesicherten Mittelfeld. Neidhart weiß, dass die Gäste nichts zu verlieren haben. „Eine ähnliche Konstellation wie vor unserem letzten Heimspiel gegen Mönchengladbach II. Im Hinspiel haben sie gegen uns eine sehr starke Mannschaft aufgeboten mit einigen Profis. Wir dürfen uns aber nicht so sehr mit dem Gegner beschäftigen, weil wir wissen, dass wir nur unsere Leistung beeinflussen können“, betonte der 52-Jährige.
Zur Erinnerung: Beim Hinspiel (Ende Oktober, 1:1) hatte die S04-Reserve mit Ahmed Kutucu, Nassim Boujellab und Levent Mercan mehrere Jung-Profis aus der ersten Mannschaft auflaufen lassen. Auch Matthew Hoppe kam damals zum Einsatz und erzielte das Tor für Schalke, gehörte zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht zum Profikader. Dass die U23 erneut auf Unterstützung von oben zurückgreifen kann, ist unwahrscheinlich. Während Kutucu verliehen wurde, sind Boujellab und Hoppe fester Bestandteil der Bundesliga-Mannschaft. Mercan fehlt zudem verletzt.
Das Derby wird für die Neidhart-Elf die erste Partie auf dem neu verlegten Rasen. Der Coach freut sich auf das neue Geläuf: „Wir wollen unsere spielerische Qualität auf den Platz bringen und Spielfreude ausstrahlen. Natürlich sind wir froh, dass wir für die letzten Heimspiele gute Platzbedingungen haben. Klar ist aber auch, dass man sich in dieser Liga anpassen muss, weil nicht alle Vereine die Möglichkeit haben, innerhalb der Saison einen Rasentausch vorzunehmen. Mehr möchte ich zu diesem Thema auch nicht sagen.“
Personalsituation in der Defensive ist angespannt – Pronichev kehrt zurück
Die Personalsituation bei RWE ist in der Defensive angespannt. Mit Kapitän Marco Kehl-Gómez (Gelbsperre), Alexander Hahn (Corona), Sandro Plechaty (Knorpelschaden) und David Sauerland (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) stehen dem Trainer mehrere Defensivspezialisten nicht zur Verfügung. Auch Linksverteidiger und Leistungsträger Kevin Grund (Knieprobleme) fällt erneut aus. Bereits in Oberhausen hatte der Routinier gefehlt, wurde aber von Jan Neuwirt gut ersetzt.
In der Offensive hat Neidhart dagegen die Qual der Wahl. Einzig Marcel Platzek hatte in der Woche Knieprobleme und wird nicht im Kader stehen. Der Angreifer konnte aber bereits wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen. Dafür rückt Maximilian Pronichev zum ersten Mal seit Ende September 2020 (3:2 gegen Ahlen) wieder in das 18er- Aufgebot und darf gegen seinen Ex-Verein auf einen Einsatz hoffen. „Für Maxim ist jetzt der Zeitpunkt gekommen. Wir haben intern angesprochen, was sich ändern muss, damit er seine Chance bekommt. Er hat über den kompletten Zeitraum keinen Stunk gemacht. Wir würden uns freuen, wenn er die passende Reaktion auf dem Platz zeigen würde. Für ihn kann es eine Riesen-Chance sein“, erklärte der Fußballlehrer.
