Sascha Wolf spielte in seiner aktiven Karriere für die beiden Rivalen FC Schalke 04 und Rot-Weiss Essen. Auf Schalke wurde der heute 49-Jährige 1998 zum Bundesliga-Profi und erzielte in 14 Partien drei Treffer. Empfohlen hatte sich der Stürmer durch gute Leistungen bei der U23 von Schalke 04. Zur Saison 1999/2000 wechselte Wolf dann zu Rot-Weiss Essen und verbrachte insgesamt fünf Jahre beim Traditionsverein von der Hafenstraße. In seiner zweiten Spielzeit in Essen avancierte der Angreifer zum Retter, als er durch einen Doppelpack am letzten Spieltag bei Eintracht Braunschweig (3:2) den Abstieg der Essener aus der Regionalliga Nord verhinderte. Insgesamt lief Wolf 126-mal für RWE auf und erzielte 46 Tore. In den ersten drei Spielzeiten traf er jeweils zweistellig. Nach seinem Abschied von Rot-Weiss Essen im Jahr 2004, spielte der Stürmer noch bei ETB SW Essen, Fortuna Düsseldorf II und Westfalia Herne.
RevierSport hat mit Sascha Wolf, der heute in der Automobil-Branche arbeitet, über Schalke 04, Rot-Weiss Essen und das anstehende Derby zwischen RWE und Schalke II gesprochen.
Sascha Wolf (49) über...
Schalke 04: „Was auf Schalke abläuft, ist richtig schlecht und macht mich als Fan traurig. Ich bin da sehr enttäuscht und habe mir das letzte Spiel gar nicht mehr angeschaut. Es macht einfach keinen Spaß. Die Mannschaft zeigt keine Gegenwehr und der Abstieg wäre mehr als verdient. Die ganzen Trainer tun mir leid. Es wurde schon zu Europapokalzeiten einiges falsch gemacht. Ich glaube, dass aktuell kein Trainer passend für diese Mannschaft wäre. Die Spieler sind in der Pflicht. Wenn ich aber sehe, wie ruhig die nach den Niederlagen Interviews geben, nervt mich das. Man muss doch mal eine Reaktion auf den Misserfolg zeigen. Leider gibt es nicht mehr die Spielertypen, die gegen den Strom schwimmen.“
die U23 von Schalke 04: „Sie stehen im gesicherten Mittelfeld, machen eine gute Arbeit und haben sich in der Regionalliga etabliert. Man würde nichts verkehrt machen, wenn man die Spieler oben bei den Profis auflaufen lassen würde. Die würden malochen und deutlich befreiter aufspielen - auch wenn die sportliche Qualität vielleicht nicht so hoch ist, wie bei gestandenen Bundesliga-Profis.“
Rot-Weiss Essen: „Ich verfolge Rot-Weiss Essen wirklich sehr intensiv und habe noch zu vielen RWE-Fans Kontakt. In den letzten Monaten habe ich mich sehr gefreut, dass Essen im Pokal so weit gekommen ist und mehrere Bundesligisten ausschalten konnte. Dadurch konnte der Verein wahrscheinlich auch die Einnahmeverluste aus der Corona-Zeit kompensieren. Dass es aktuell in der Meisterschaft nicht rund läuft, finde ich schade. Vielleicht haben die intensiven Pokal-Spiele zu viel Kraft und Energie gekostet. Trotzdem ist es noch nicht vorbei. Ich drücke alle Daumen, dass RWE doch noch aufsteigt. Dortmund II wird auch noch verlieren. Im Fußball ist alles möglich, solange die Spieler den Glauben nicht verlieren. Rot-Weiss Essen gehört mit den positiv verrückten Menschen mindestens in die 2.Liga! Die Stimmung im Stadion war grandios. Auch wenn ich nicht von allen Fans aufgrund meiner Schalker Vergangenheit gemocht wurde.“
über die Verbundenheit zu Schalke und Essen: „Das sind meine Vereine. Ich habe mir beide Embleme tätowieren lassen. Viele Leute fragen sich bestimmt, ob ich noch ganz dicht bin. Aber ich stehe dazu. Die Zeit auf Schalke und in Essen hat unheimlich viel Spaß gemacht. Mein Herz hängt an beiden Klubs.“
den persönlichen Tipp für das anstehende Spiel RWE gegen Schalke II: „Bei RWE steht einiges auf dem Spiel, während für Schalke weder nach oben, noch nach unten viel geht. Essen muss gewinnen, um an Dortmund dranzubleiben. Ich erwarte ein Kampfspiel. Mein Tipp lautet 2:1 für RWE.“
