Sprunggelenk, Syndesmosebandriss, Muskelverletzung. Adriano Grimaldis Zeit beim KFC Uerdingen war lange Zeit von einer elendigen Verletzungsseuche geprägt. Seit seiner Ankunft im Januar 2019 verbrachte der 29-Jährige fast mehr Zeit im Krankenhaus als auf dem Fußballplatz. Abgesehen von einem Faserriss, der ihn im Oktober 2020 einen Monat außer Gefecht setzte, ist Grimaldi in dieser Saison endlich beschwerdefrei.
Fünf Treffer stehen in der laufenden Serie zu Buche, vier davon erzielte der Stürmer in den vergangen vier Partien. Davor brachte er es gerade mal auf zwei Tore. „Adi ist körperlich wieder in der Lage, über 90 Minuten zu gehen. Er war jahrelang verletzt, ist jetzt mal monatelang am Stück gesund und kommt seiner Topform von damals Stück für Stück näher. Er kann für uns ein wichtiger Faktor im Abstiegskampf werden“, sagte KFC-Coach Stefan Krämer am Mikrofon von Magenta Sport über seinen Trumpf.
Elf Wechsel mit 29 Jahren
Vier Spiele in Folge jubeln zu dürfen, das gelang Grimaldi letztmals im September 2016. Damals stand der Stürmer noch bei Preußen Münster unter Vertrag. In 190 Drittligaspielen kommt er nun auf 55 Tore und steht damit mit Zwickaus Ronny König auf Rang 14 der ewigen Bestenliste. Lobende Worte gab es auch von Lothar Gans. Der jahrelange Sportdirektor des VfL Osnabrück begleitete das Nachholspiel gegen Zwickau als TV-Experte und kennt Grimaldi aus gemeinsamen Tagen bei den Lila-Weißen.
„Er hat für seine Größe eine gute Schnelligkeit, ist aber in seiner Karriere auch schon sehr oft gewechselt“, sagte Gans über den gebürtigen Göttinger, der in gut einer Woche seinen 30. Geburtstag feiert. Mainz 05, Fortuna Düsseldorf, 1. FC Heidenheim - die Liste der ehemaligen Arbeitgeber ist lang. Elf Mal wechselte der Torjäger bereits den Klub. Ob der Angreifer das Image des Wandervogels ablegt und auch über den Sommer hinaus das blau-rote Trikot tragen wird, bleibt abzuwarten. Das Arbeitspapier des Deutsch-Italieners läuft im Sommer aus. Möglicherweise führt sein Weg auch noch mal eine Klasse höher.
Samstag gegen Ex-Klub 1860
Maßgeblich für eine weitere Zusammenarbeit wird sein, ob der KFC Uerdingen auch in der Saison 2021/22 der 3. Liga erhalten bleibt. Mit dem Remis gegen den formstarken FSV Zwickau kamen die Krefelder diesem Ziel zumindest ein kleines Stück näher. „Der Punkt kann in der Endabrechnung noch sehr wichtig werden“, resümierte Krämer, der endlich wieder positive Nachrichten rund um seinen Verein wahrnimmt.
„Die Mannschaft hat Selbstvertrauen und kommt mit einem Lachen zum Training. Das macht vieles einfacher.“ Am kommenden Samstag ist mit dem TSV 1860 München übrigens der Klub am Lotter Kreuz zu Gast, von dem Grimaldi vor über zwei Jahren nach Uerdingen wechselte. Derzeit ist er für den KFC wertvoll wie selten zu vor und auf dem besten Wege dahin, sich zu einer Uerdinger Lebensversicherung zu entwickeln.