Nach dem Schlusspfiff zwischen Fortuna Düsseldorf und dem VfL Bochum setzte sich Bochums Torhüter Manuel Riemann erst einmal auf den Rasen. Minutenlang saß der 32-Jährige da, sein Blick wanderte mehrfach gen Himmel. Im Interview bei "Sky" erklärte er nach dem 3:0-Sieg seiner Mannschaft die emotionalen Gründe.
"Mein Opa ist gestern Abend gestorben. Ich habe heute für ihn gespielt und wollte deshalb auf keinen Fall früh raus. Er hat mich zu dem Spieler gemacht, der ich bin", erklärte der Torhüter am Montagabend. Sein Großvater Hans Humpa absolvierte für den TSV 1860 München selbst einst sieben Spiele in der Bundesliga.
Riemann knickt nach wenigen Minuten um
Die Partie in Düsseldorf war für Riemann dementsprechend eine besondere. Und viele Fans des VfL Bochum hatten bereits nach wenigen Minuten Sorgenfalten auf der Stirn. Denn nach einem abgefangenen Ball aus der Luft, knickte Riemann frühzeitig mit dem Knöchel weg und musste länger behandelt werden. Ersatzkeeper Patrick Drewes stand schon mehr oder weniger in den Startlöchern - doch der sichtlich unter Schmerzen leidende Riemann biss auf die Zähne und spielte weiter. Nur zwei Minuten später parierte Riemann per Flugeinlage, auch im weiteren Verlauf des Spiels hielt der Torwart seinen Kasten sauber. "Ich hatte teilweise extreme Schmerzen", gestand Riemann bei "Sky".
Sein Trainer Thomas Reis hatte dementsprechend ein Extra-Lob für seinen Schlussmann übrig. "Wir wissen ja, dass er absolut verrückt ist. Positiv verrückt, er hat sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt", sagte Reis - der von Riemann am Sonntag bereits über dessen Schicksalsschlag informiert worden war. "Ich bin natürlich froh, wenn die Spieler das Gespräch mit mir suchen", sagte der 47-Jährige.
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