Seit knapp drei Wochen leitet Peter Knäbel beim FC Schalke 04 kommissarisch die sportlichen Geschicke. Dazu gehört auch die Kaderplanung für die anstehende Saison – die dann voraussichtlich in der 2. Bundesliga absolviert wird. Während der Verein nach einem Nachfolger sucht, ist noch immer unklar, wie es für den 54-Jährigen dann weitergehen soll. In einem Interview mit dem „kicker“ hat Knäbel über die kuriose Situation gesprochen.
„Ich trage im Moment die sportliche Gesamtverantwortung, das ist richtig, aber im Grunde bin ich ja zu nichts berufen worden. Es gibt also keinen Platz, den ich wieder räumen müsste. Folglich plagen mich auch keine Verlustängste. Mit meiner ursprünglichen Aufgabe als „Technischer Direktor Nachwuchs und Entwicklung“, den ich bisher für die Knappenschmiede und den Klub machen durfte, bin ich sehr glücklich. Wahr ist aber auch: Was die aktuelle Gesamtkonstellation betrifft, habe ich Lust auf Klarheit.“
"Ich habe größten Respekt vor der Fachkompetenz von Ralf Rangnick"
Klar ist: Im Verein geht es seit Wochen sehr turbulent zu, nicht zuletzt aufgrund der Gerüchte um eine mögliche Rückkehr von Ralf Rangnick. „Es bewegt den Verein, das spürt man deutlich. Ich konzentriere mich auf meinen Verantwortungsbereich, diese Arbeit darf nicht liegen bleiben“, sagt Knäbel – der sich eine schnelle Lösung zum Wohle des Vereins wünscht. „Ich habe größten Respekt vor der Fachkompetenz von Ralf Rangnick und dem, was er bisher geleistet hat.“
Dass die Interims-Arbeit Knäbels Früchte trägt, beweist immerhin der bereits feststehende Wechsel von Danny Latza. Der 31-jährige Kapitän des 1. FSV Mainz 05 kehrt im Sommer zu seinem Heimatverein zurück. „Er ist ein Ankerspieler: erfahren und ein wichtiger Typ für die Kabine – und er ist Gelsenkirchener. Seine familiäre Verbindung zu dieser Stadt war ein entscheidender Punkt. Wir haben uns nach unserem Spiel in Mainz das erste Mal getroffen, und ich habe in seinen leuchtenden Augen gesehen, dass ihm Schalke viel bedeutet“, erklärt Knäbel die Verpflichtung des zentralen Mittelfeldspielers.
Auf derartige Spieler will Schalke in Zukunft also setzen – und richtet dabei bereits den Blick auf die 2. Liga. Nicht nur bezüglich neuer Spieler, sondern auch beim neuen Trainer Dimitrios Grammozis. „Ich wollte jemanden, der das Signal vermittelt: Schalke zählt auf einen Trainer, dem absolut zuzutrauen ist, dass er in der Bundesliga besteht, von dem man aber auch sicher sein kann, dass er die 2. Liga sehr gut kennt“, soll der Deutsch-Grieche die Königsblauen in jedem Fall bei der wahrscheinlichen Mission Wiederaufstieg betreuen.