In der 54. Minute bekam Jerome Propheter den Ball an der Strafraumkante. Nach drei, vier Schritten und einem Schuss mit gefühlt 130 Kilometern pro Stunde zappelte der Ball im Netz. 2:1. Mit einem Traumtor öffnete der Kapitän der Kleeblätter die Tür für ein verrücktes Spiel, was RWO am Ende mit 3:2 gewann.
Propheter ist zwar gelernter Defensivmann, ist aber bei Oberhausen überall auf dem Platz zu finden: „Der Trainer weiß, dass ich mir nicht zu schade bin, auch wieder nach hinten zu gehen. Ich mag meine Position, weil ich laufstark und fußballerisch auch nicht so limitiert bin.“
Doch das war nicht immer so: „In Bielefeld habe ich ja kaum eine Rolle gespielt und bei Alemannia Aachen war ich Innenverteidiger. Das liegt mir auch, letztendlich ist es aber auch egal, wo Mike Terranova mich aufstellt.“ Propheter zahlt es dem RWO-Trainer mit Leistung zurück.
Der 30-Jährige wurde in Köln geboren und spielte in der Jugend von Viktoria Köln. Der Gegner hatte für Propheter aber keine Bedeutung: „Extra motiviert war ich jetzt nicht. Ich wohne zwar 25 Meter vom Kölner Trainingsgelände entfernt, aber das hatte keine Auswirkung auf mein Spiel. Ich will jede Partie gewinnen!“
Mit dem Tor gegen den 1. FC Köln II unterstrich Propheter seine starke Leistung in den letzten Wochen. Doch nicht nur für ihn persönlich läuft es blendend. Rot-Weiß Oberhausen ist mittlerweile seit sechs Spielen ungeschlagen und die beste Rückrundenmannschaft der Regionalliga West.
Terranova sagte in einem Interview vor einer Woche, dass die Mannschaft immer weiter wachse. Propheter hatte ein ähnliches Bild: „Wir finden uns immer besser. Wir spielen so selten mit der gleichen Aufstellung, doch jeder Spieler weiß mittlerweile, was der Plan ist.“
Nach dem Spiel gegen die Reserve des 1. FC Köln feierte Propheter unter anderem mit Bastian Müller, Nils Winter und Sven Kreyer noch lange zu Songs von Justin Bieber, Scooter und The Cure den vierten Sieg in Folge. Gegen Lotte stehen die Chancen gut, dass nach dem Spiel wieder der RWO-Partymix läuft. Bei Oberhausen passt gerade alles.