Seit Ende August des vergangenen Jahres wirbelt Gerrit Holtmann für den VfL Bochum auf der linken Außenbahn. In 14 Einsätzen für seinen neuen Verein in der 2. Bundesliga gelangen ihm bisher drei Vorlagen, in den meisten der vergangenen Partien war der 25-Jährige, der zuvor beim FSV Mainz 05 unter Vertrag stand, in der Startelf zu finden.
Mit dem nächsten Gegner des VfL, Eintracht Braunschweig, verbindet Holtmann besondere Erinnerungen und wichtige Momente seiner Karriere. Bei den Niedersachsen gelang dem Offensivmann 2015 der Sprung in den Profifußball, bevor er ein Jahr später nach Mainz weiterzog. RevierSport hat im Vorfeld der Partie gegen die Eintracht am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) mit dem Außenstürmer gesprochen.
Gerrit Holtmann, Sie haben zwei Jahre bei Eintracht Braunschweig gespielt. Welche Erinnerungen verbinden Sie noch mit dem Klub?
Wie jeder weiß, bin ich in Braunschweig Profi geworden. Ich schaue mir immer noch jedes Spiel von der Eintracht an, sofern wir nicht gleichzeitig im Einsatz sind. Ich bin nach wie vor riesiger Fan des Vereins und freue mich dementsprechend auf Sonntag.
Bei der 1:2-Niederlage im Hinspiel wurden Sie nach 74 Minuten bei selbigem Spielstand eingewechselt. Trotz eigener Überzahl reichte es damals nicht zu einem Punktgewinn. War diese Niederlage bisher die ärgerlichste der Saison?
Es war selbstverständlich ärgerlich, dieses Spiel zu verlieren, weil wir eigentlich ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert haben. Wir sind in den ersten Minuten verdient in Führung gegangen, haben dann aber trotz dieser Führung und Überzahl in der zweiten Halbzeit den Faden verloren. Das 2:1 war dann so ein bisschen der Genickbruch für uns, unsere Überzahl konnten wir leider nicht ausspielen.
Nach zwei englischen Wochen mit dem Sieg zum Abschluss in Osnabrück hat Trainer Thomas Reis dem Team drei freie Tage gegönnt. Zum richtigen Zeitpunkt?
Ja, die drei freien Tage waren enorm wichtig, um wieder Kraft zu tanken. Wir hatten jetzt fünf Spiele in 13 Tagen, vier davon auch noch auswärts. Trotzdem bin ich natürlich froh, wenn es am Mittwoch wieder auf den Trainingsplatz geht.
Trotz der 1:2-Niederlage gegen Karlsruhe hat der VfL in der bisherigen Rückserie einen Punkt mehr auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt in der Hinrunde. Durch einen Sieg gegen Braunschweig bliebe der Hamburger SV weiter in Schlagdistanz - trotzdem dürfte die Hinspielniederlage Warnung genug sein.
Wir wollen auf jeden Fall eine genau so gute Rückrunde wie Hinrunde spielen, wenn nicht sogar besser. Gegen Braunschweig haben wir die nächste Chance auf einen Dreier. Wir sind aber natürlich gewarnt aufgrund des Hinspiels. Es wird ein sehr zweikampfbetontes Spiel werden, in dem der Gegner um jeden Zentimeter kämpfen wird. Da müssen wir unsere Qualitäten zeigen und beweisen, dass wir zurecht da oben sind. Die Eintracht hat aufgrund der Tatsache, dass sie gegen den Abstieg spielt, sehr viel höheren Druck als wir.
Trotz Rasenheizung werden die Mannschaft am Sonntag winterliche Verhältnisse erwarten. Welche Tugenden werden unter solchen Umständen ausschlaggebend sein?
Es wird auf jeden Fall eine matschige und rutschige Angelegenheit werden. Die Winterverhältnisse lassen momentan leider keine guten Plätze zu. Das dürfen wir aber nicht als Ausrede nehmen. Wir müssen uns voll fokussieren. Kampf, Einsatz und Mentalität sind die Grundtugenden, die wir auf den Platz legen müssen. Zudem ist es wichtig, 90 Minuten konzentriert zu bleiben. Wenn wir es schaffen, so zu spielen wie in den ersten 30 Minuten in Osnabrück, dann steht einem Dreier nichts im Wege.
Aktuell belegt der VfL Bochum den zweiten Tabellenplatz. Mal Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie schon Hochrechnungen mit Blick auf einen möglichen Aufstieg angestellt und wie sehr verfolgen Sie die Resultate der Konkurrenz?
Ich denke, wir müssen auf jeden Fall von Spiel zu Spiel schauen und unsere Hausaufgaben als erstes machen. Es fängt am Sonntag gegen die Eintracht an. Wir schauen erstmal nur auf uns und lassen die Konkurrenz hinten dran. gp / lp