Der RSV Meinerzhagen und Mutlu Demir - eine echte Erfolgsgeschichte, die vor knappen fünf Jahren ins Leben gerufen wurde. Von der Bezirks- in die Landesliga, von der Landes- in die Westfalenliga und schlussendlich 2019 der krönende Aufstieg in die Oberliga. Ein Durchmarsch, der im deutschen Fußball Seltenheitswert hat. Der sehr gute dritte Tabellenplatz in der ersten Saison in der fünfthöchsten Spielklasse bestätigte die rasante Entwicklung des RSV und untermauerte noch höhere Ambitionen bei den Sauerländern. Der Trainer will den sportlichen Erfolg aber nicht nur auf seine Person zurückführen. „Die ganzen Aufstiege haben wir gemeinschaftlich erreicht. Das Umfeld, der Vorstand, wir als Trainerteam und vor allem aber die Mannschaft sind für diesen tollen sportlichen Werdegang verantwortlich“, erklärt Demir im Gespräch mit RevierSport. Seit Jahren engagiert sich auch Nuri Sahin im Trainerteam der Meinerzhagener.
Sein emotionalstes Jahr ist dabei für ihn schwer zu definieren. „Aufstiege sind immer etwas Besonderes. Ich habe in meiner Laufbahn von der Kreisliga C bis zur Westfalenliga in jeder Spielklasse die nächsthöhere Liga erklimmen können und kann sagen, dass es sich jedes Mal geil angefühlt hat.“
Sein schönster Moment ist allerdings in der jüngsten Vergangenheit zu finden. „Für mich als Meinerzhagener war es das größte Highlight, den Westfalenpokal zu gewinnen und im DFB-Pokal gegen die SpVgg Greuther Fürth spielen zu dürfen.“ Der RSV schaffte es im September 2020 bis in die Verlängerung gegen den ambitionierten Zweitligisten und setzte damit ein Ausrufezeichen. Demir ist noch heute stolz, gegen einen solchen Gegner so gut mitgehalten zu haben. „Das war eine tolle Leistung von uns. Mir war schon vor dem Spiel klar, dass Fürth in dieser Saison um den Aufstieg in die Bundeliga mitspielen wird. Das hängt die Leistung nochmal höher, zumal sie auch mit der TSG Hoffenheim einen Erstligisten aus dem Wettbewerb geworfen haben“, betont Demir und erinnert sich: „Ich habe dem Fürther Trainer Stefan Leitl nach dem Spiel gesagt, dass ich ihnen den Pokalsieg wünsche.“
Demir sieht Potenzial für die Regionalliga
Dass die sportliche Gipfeltour in Meinerzhagen in der Oberliga ihren Zenit erreicht hat, scheint nicht der Fall zu sein. „Wir haben das Potenzial für die Regionalliga, das steht für mich außer Frage. Das muss aber weder dieses noch nächstes Jahr passieren“, hält sich Demir mit Zielsetzungen zurück. Sein primärer Wunsch ist, weiter die Zuschauer mit modernem Fußball zu begeistern. „Wir sind mit unserer Planung noch lange nicht am Ende. Es wäre toll, die Leute weiter für uns zu begeistern und auch neutralen Fußballfans gute Leistungen zu bieten.“ Der Übungsleiter kennt die Stellschrauben, an denen in naher Zukunft gedreht werden muss. „Für die meisten befinden wir uns im Kreis Lüdenscheid im Niemandsland. Wir wollen hier etwas aufbauen, die Jugendarbeit fördern, weiter erfolgreich spielen und so letztlich auch Sponsoren von uns begeistern“, berichtet der 46-Jährige.
Autor: Lukas Block