Ausgangslage: Der FC Schalke 04 konnte den Schwung aus dem 4:0-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim Anfang Januar nicht mit in die kommenden Spiele transportieren. Gegen Eintracht Frankfurt (1:3), den 1. FC Köln (1:2) und Bayern München (0:4) setzte es drei Niederlagen. Während die Pleiten gegen die formstarken Frankfurter und Rekordmeister Bayern einkalkuliert waren, trübte das 1:2 gegen Köln die Gemüter der Knappen. Trotz einer ordentlichen Leistung ging das Spiel gegen einen direkten Konkurrenten verloren. Beim SV Werder Bremen mussten die Königsblauen fast schon gewinnen. Ein Unentschieden könnte im Abstiegskampf zu wenig sein. Denn: Der Abstand auf Köln (Platz 16) betrug vor dem Spiel bereits acht Punkte. Bremen konnte sich hingegen durch zuletzt zwei Siege in Serie Luft im Abstiegskampf verschaffen. Doch ein Sechs Punkte-Polster auf die Kölner war kein Grund zur Entspannung.
Analyse: Es war in der ersten Halbzeit kein Spiel für Fußballästheten. Das lag aber am Gastgeber. Bremen spielte extrem destruktiv und überließ dem Tabellenletzten aus Gelsenkirchen die Spielkontrolle. Teilweise hatten die Knappen über 75 Prozent Ballbesitz. Und auch die einzigen Chancen hatte die Elf von Trainer Christian Gross. Matthew Hoppe vergab in der 2. Minute bereits eine dicke Möglichkeit zum Führungstreffer, als er Jiri Pavlenka umkurvte, aber aus kurzer Distanz nicht sein sechstes Saisontor erzielen konnte. Auch Timo Becker hatte mit einem Weitschuss eine ordentliche Chance (19.). Sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff ging Schalke dann verdient in Führung: Timo Becker spielte zu Amine Harit, der in der Mitte Omar Mascarell mustergültig bediente. Der Sechser verwandelte eiskalt und besorgte die Pausenführung.
Nach der Pause entwickelte sich ein anderes Spiel: Werder wurde aktiver und hatte in der Anfangsphase mehrere Abschlüsse. Bis zur ersten großen Chance mussten die Hausherren aber bis zur 74. Minute warten: Ralf Fährmann lenkte einen Kopfball von Yuya Osako sensationell an die Latte. Zwei Minuten später war es dann aber soweit: Kevin Möhwald zog aus der Distanz ab und erzielte das 1:1. Die Gäste waren im zweiten Durchgang schwach und konnten sich nach dem Pausentee keine Chance erspielen. Dann folgte ein Drama: In der allerletzten Sekunde erzielte Maximilian Eggestein das 2:1 für den SVW, stand aber im Abseits. Die Abseitsstellung war klar, wurde aber erst vom Videoassistenten erkannt.
Schock vor dem Anpfiff: Mit Suat Serdar und Benito Raman standen zwei Stammspieler der vergangenen Wochen erkältungsbedingt nicht im Kader. Vor allem Serdar ist im Schalker Team ein Leistungsträger. Für den 23-Jährigen und Raman rückten Omar Mascarell und Alessandro Schöpf in die Startelf.
Premiere: Für Omar Mascarell, den Torschützen zum 1:0 für Schalke, war es sein erstes Pflichtspieltor im Trikot von S04 (61. Einsatz). Der Spanier schloss einen guten Angriff über Timo Becker und Amine Harit mustergültig ab.
Debüt: Neuzugang William gab sein Debüt für Schalke und wurde in der 70. Minute für Amine Harit eingewechselt. Dass Harit weichen musste, überraschte. Der Marokkaner war der Aktivposten in der Offensive, während Mark Uth erneut blass blieb.
Comeback: Klub-Legende Klaas-Jan Huntelaar wurde in der Schlussphase eingewechselt. Ohne die Vorlagen des ausgewechselten Harit, war es aber schwer für den "Hunter". Er bekam kaum einen Ball. In der 88. Minute kassierte der Niederländer eine Gelbe Karte.
Konsequenzen aus dem Spiel: Durch das Remis verkürzte Schalke den Abstand auf Köln auf sieben Punkte. Die Kölner spielen morgen gegen Bielefeld. Am kommenden Wochenende ist dann der Tabellenzweite RB Leipzig zu Gast in der VELTINS-Arena. Beim letzten Aufeinandertreffen in Gelsenkirchen setzte es für S04 eine herbe 0:5-Klatsche (22.02.2020). Doch chancenlos ist die Gross-Elf nicht. Gerade gegen Abstiegskandidaten hat Leipzig Schwierigkeiten. In drei Partien gegen Bielefeld (2:1), Köln (0:0) und Mainz (2:3) holte der Champions League-Achtelfinalist nur vier Punkte.
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