Alexander Thamm ist seit 2018 als Cheftrainer beim TuS Ennepetal angestellt und hält den Verein seitdem weiterhin kontinuierlich in der Oberliga. Eine Fortsetzung seiner dritten Saison sieht er aber erstmal noch nicht kommen. „Wir wünschen uns alle, dass das normale Leben so früh wie möglich wieder einsetzt. Das muss allerdings die Politik entscheiden und deshalb vergeude ich zurzeit keine Gedanken an einen möglichen Restart“, erklärt der ehemalige Bundesligaprofi des VfL Bochum im Gespräch mit RevierSport. Auch was die Gesundheit der Amateurspieler angeht, hat er Bedenken. „Das Verletzungsrisiko ist nach einer solch langen Pause extrem hoch“, befürchtet der 37-Jährige, aber fügt hinzu: „Wir müssen schauen, wie wir das geregelt bekommen. Aber selbstverständlich freuen wir uns, wenn es wieder losgeht.“
Dann könnten für den TuS Ennepetal ebenso vollgepackte wie entscheidende Wochen anstehen. Der Klub ist noch in beiden Pokalwettbewerben vertreten und hat aufgrund der geringen Anzahl von bis dato absolvierten Spielen noch ganze 13 Partien bis zum Ende der Hinrunde vor sich.
Dass die Mannschaft aller Voraussicht nach die Klasse halten wird, ist ein offenes Geheimnis. Ob aber in den nächsten Jahren auch höhere Ziele in Angriff genommen werden, mag der Coach nicht prognostizieren. „Bei uns spielen da mehrere Faktoren zusammen. Die Kunst ist es, diese verträglich miteinander zu machen“, betont Thamm und erklärt: „Wir würden uns im Zweifel immer eher für den besseren Charakter als für den besseren Fußballer entscheiden was Neuverpflichtungen angeht. Das Wichtigste im Fußball ist Spaß zu haben. Der Spaß kommt allerdings vor allem durch Erfolg, welcher wiederum auch durch gute Fußballer entsteht.“ Ein zweischneidiges Schwert also, mit dem sich der Übungsleiter aber bestens identifizieren kann. „Ich fühle mich mit der Aufgabe, diese Faktoren zu bewältigen, sehr wohl. Die Kameradschaft innerhalb der Truppe ist super.“
Entscheidung über weitere Zusammenarbeit mit Thamm noch offen
Die Identifikation mit der Philosophie von Ennepetal wäre also ein nachvollziehbares Argument für eine Vertragsverlängerung mit Thamm. Diese Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Durch weitere berufliche Einspannungen kann der Fußballlehrer das Ruder beim TuS nicht mehr alleine führen. Mit einer Verteilung auf mehrere Schultern, könnte es dennoch bald positive Nachrichten geben. „Wir arbeiten momentan an einer Lösung und führen Gespräche mit möglichen Ergänzungen im Trainerteam. Vielleicht können wir schon bald Vollzug melden“, berichtet Thamm.
Autor: Lukas Block