Ausgangslage: Beim KFC Uerdingen haben sich die Ereignisse nach der Punkteteilung in Magdeburg unter der Woche wieder einmal überschlagen. Ein Nachfolger des zurückgetretenen Präsidenten und Investors Mikhail Ponomarev ist nicht in Sicht, so dass der Weg wohl zurück in den Amateurfußball führen wird. Ein einsamer, sich sorgender KFC-Anhänger hielt gut eine Stunde vor Anpfiff vor dem Stadion ein Plakat in den Händen. „Jetzt erst recht“, lautete die Botschaft, die sich an die Mannschaft von Stefan Krämer richtete. Gegner Mannheim lag in der Tabelle bei einem Spiel weniger einen Punkt hinter den elftplatzierten Krefeldern. Für beide Teams ging es darum, wieder Anschluss an die oberen Plätze zu finden. Wer ersetzt Girdvainis? Nach seiner unnötigen Ampelkarte am vergangenen Spieltag war Edvinas Girdvainis im ersten Heimspiel des Jahres zum Zuschauen verdammt. Der Litauer war zuletzt in der Innenverteidigung neben Assani Lukimya gesetzt. Gino Fechner wurde in die Viererkette zurückgezogen, während Dave Gnaase nach überstandener Sperre Fechners Position im zentralen defensiven Mittelfeld übernahm.
KFC beweist Charakter: Niemand wusste, wie sich die Turbulenzen abseits des Rasens auf die Leistung der Uerdinger auswirken würden. „Die Mannschaft macht einen guten und fokussierten Eindruck“, lobte Stefan Krämer den Charakter seines Teams im Vorfeld der Partie. Der war auf dem Platz von Beginn an zu spüren. Die Hausherren waren direkt am Drücker. Fridolin Wagner und Christian Dorda vergaben erste gute Möglichkeiten. Die Gäste kamen kaum zur Entfaltung und hatten Probleme, die flüssigen Kombinationen der Gastgeber zu unterbinden. Schiri-Ärger nach Gegentor: Kurz nachdem Heinz Mörschels Schuss aus der Drehung das Mannheimer Gehäuse hauchzart verpasste, schlugen die Gäste mit ihrer ersten Chance eiskalt zu (40.). Mohamed Gouaida chippte den Ball von der rechten Strafraumkante weich Richtung Zentrum. Erst sah es so aus, als wäre Dominik Martinovic noch mit den Haarspitzen dran gewesen. Zur Überraschung von Hidde Jurjus fiel die Kugel durch und konnte vom Niederländer nicht mehr gerettet werden. Die Uerdinger wollen eine Abseitsstellung gesehen haben und beschwerten sich lautstark bei Schiedsrichter Patrick Kessel. Mit dem 1:0 ging es in die Kabinen.
Doppelwechsel und Ausgleich: Die Spielfreude beim KFC ließ auch in den zweiten 45 Minuten nicht nach. Kolja Pusch setzte mit einem Schlenzer aus 17 Metern das erste Ausrufezeichen. Wenig später brachte Krämer mit Gustav Marcussen und Mike Feigenspan zwei frische Kräfte für die Offensive. An der Einleitung des Ausgleichstreffers von Mörschel (62.) war Rechtsverteidiger Patrick Göbel maßgeblich beteiligt, der nach einem starken Doppelpass mit Tim Albutat den Assist zugesprochen bekam. Das Spiel gestaltete sich danach völlig offen. Beide drängten auf den Siegtreffer. Es blieb letztlich beim 1:1. Ausblick: Beide Teams treten weiter auf der Stelle. Der KFC Uerdingen wartet weiter auf den ersten Sieg im neuen Jahr. Obwohl die Zukunft der Blau-Roten weiter ungeklärt ist, lieferte die Mannschaft von Stefan Krämer eine ordentliche Vorstellung ab und ließ keinerlei Turbulenzen an sich heran. Am kommenden Sonntag ist der FC Ingolstadt zu Gast in der Merkur Spiel-Arena.