Die Bundesliga will bei den Impfungen gegen das Coronavirus keine Sonderrolle und nicht vorpreschen. „Wir werden uns artig hinten anstellen“, sagte Manager Horst Heldt vom 1. FC Köln. „Erst kommen ältere Menschen und Menschen in den Pflegeheimen und Krankenhäusern. Wir Fußballer kommen irgendwann im Juni oder Juli. Bei dem Punkt sollten wir uns nicht vordrängeln“, betonte Trainer Marco Rose von Borussia Mönchengladbach.
Während in Deutschland der schleppende Start der Impfungen gegen das Coronavirus heiß diskutiert wird, wollen die Verantwortlichen der Bundesliga keine Sonderrolle für sich reklamieren. Die Deutsche Fußball Liga äußerte sich auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht eingehend.
Die DFL verwies darauf, dass das medizinisch-hygienische Konzept seit Monaten auch ohne Impfungen der Spieler Grundlage für den Spielbetrieb unter den bekannten besonderen Umständen sei. Zudem hätten die bundesweiten Impfungen erst kürzlich begonnen und angesichts der klar geregelten Impfstrategie und Priorisierung von Personengruppen erübrige sich ein kurzfristiger Bezug zum Fußball, hieß es von der DFL.
Die Verantwortlichen der Vereine und der DFL dürften sich sehr wohl bewusst sein, dass sie derzeit ohnehin eine Sonderrolle einnehmen, indem sie ihren top bezahlten Beruf trotz des landesweiten Lockdowns überhaupt ausüben können. Selbst wenn sie seit Wochen schon wieder auf Zuschauer in den Stadien verzichten müssen und auch noch einige Zeit verzichten werden müssen. „Gerade wenn man nach links und nach rechts schaut, wie viele Menschen ihren Job verlieren, dann können wir froh sein, dass wir unserer Arbeit nachgehen dürfen“, sagte Trainer Heiko Herrlich vom FC Augsburg.
Ein klares Meinungsbild, inwiefern die Clubs ihren Profis eine Impfpflicht auferlegen könnten, gibt es noch nicht. „Wenn es soweit ist, werden wir uns mit unserem Arzt abstimmen“, erklärte Heldt: „Jeder hat in diesem Land aber das Recht es so zu gestalten, wie er das für richtig hält. Ich werde niemanden zwingen.“ dpa.