Carsten Neuhaus, die Saison wurde erneut unterbrochen. Was war bisher Ihr Moment der Hinrunde?
Die Spiele gegen Kettwig und Schonnebeck II sind mir definitiv am ehesten in Erinnerung geblieben. Da waren unsere Vorstellungen wirklich richtig gut. Der FSV ist ja auch wahrlich keine schlechte Mannschaft, trotzdem führen wir zur Halbzeit 3:0. Ich war besonders stolz, dass wir auch in Unterzahl noch zwei weitere Treffer erzielen konnten. Und gegen Schonnebeck war ich überrascht davon, wie erwachsen unsere junge Mannschaft das Spiel zu Ende gebracht hat.
Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021?
Generell ist der Wunsch nach der Rückkehr auf den Platz überall präsent, denke ich. Die ganze Saison wird ja wahrscheinlich nicht gespielt werden – das wäre auch utopisch. Stattdessen ist die abgeschlossene Hinrunde womöglich das Wertungskriterium. Ich freue mich besonders für einige Langzeitverletzte, die nach dieser Unterbrechung wieder einsteigen können. Für sie war dieser Break natürlich gar nicht so schlecht, um sich zu erholen.
Auch die Amateurfußballer- und Trainer sind verrückt nach diesem Sport. Wie erleben Sie diese unfreiwillig lange Fußballpause?
Man hat Zeit für andere Dinge. Sonst geht der Sonntag schon beinahe gänzlich für Fußball drauf. Das ist nicht schlimm, jeder Fußballverrückte liebt es ja. Gerade kann ich aber beispielsweise viel mehr Zeit mit meiner Frau verbringen, was definitiv auch eine tolle Sache ist.
Glauben Sie, dass nach der Pause die Begeisterung für den Fußball noch überall vorhanden ist? Oder schadet die Krise dem Fußball allgemein?
Ich glaube an das genaue Gegenteil. Die Sehnsucht nach dem Fußball wird insgesamt noch viel größer werden. Man merkt erst jetzt, wie wichtig der Sport auch vor einem gesellschaftlichen Hintergrund ist. Bei vielen Leuten aus dem Dorf frage ich mich, was die jetzt sonntags eigentlich machen. Bei denen hat der Verein schon einen hohen Stellenwert. Außerdem hoffe ich, dass viele aktive Fußballer vielleicht in Zukunft nicht schon mit 30 ihre Schuhe an den Nagel hängen. Fußball spielen zu können, ist ein Privileg, das man immer zu schätzen wissen muss.