In der Landesliga Westfalen 3 musste der Tabellenzwölfte, DJK Wattenscheid, bereits vier Niederlagen in Kauf nehmen. Trainer Manfred Behrendt tut sich jedoch schwer, „den richtigen Wert in den Spielen zu finden.“
Im RevierSport-Interview erklärt der 70-Jährige, wie die Corona-Krise den weiteren Saisonverlauf erschwert und weshalb er sich eine neue Einstellung zum Sport vorstellen kann.
Manfred Behrendt, die Saison wurde erneut unterbrochen. Was war bisher Ihr Moment der Hinrunde? Wir haben erst sieben Spiele absolviert, von daher ist alles schwer, vernünftig einzuschätzen. Normalerweise spielt man sich in eine Meisterschaft immer weiter hinein und die anfänglichen Probleme bessern sich im Saisonverlauf. Jetzt ist es schwer, den richtigen Wert in den Spielen zu finden, alles wird zudem durch die Pause ein wenig zurückgestuft. Deshalb kann ich momentan kein richtiges Fazit ziehen. In den nächsten Spielen hätten wir durchaus punkten können und dann sähe die Tabelle auch direkt anders aus.
Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021? Dass alle gesund bleiben und dass man wieder vernünftig trainieren und spielen kann. Die Gesundheit steht über allem, aber bald wieder dem Hobby nachgehen zu können, wäre natürlich auch sehr schön. Das Problem ist, dass niemand weiß, wann es weitergehen wird. Diese Ungewissheit bremst einen ein bisschen aus. Wenn es bald weitergeht, wird die Kunst darin liegen, die Mannschaften schnellstmöglich wieder fit zu bekommen.
Auch als Amateurfußballer und -trainer ist man etwas verrückt nach diesem Sport, wie erleben Sie nun diese unfreiwillige lange Fußballpause? Da fehlt schon etwas, außerdem hatte man einen gewissen Rhythmus drin. Ich bin bei der DJK verstärkt auch im Jugendbereich tätig und da wollten wir uns gerade neu aufstellen, was momentan aber nicht fruchten kann, da nicht trainiert wird. Man wird grundsätzlich sehr ausgebremst im Moment.
Glauben Sie, dass nach dieser Pause die Begeisterung für den Fußball noch überall vorhanden ist oder schadet die Krise dem Fußball allgemein? Wenn es wieder losgeht, hat jeder bereits leichte Entzugserscheinungen. Da werden sicherlich einige Spieler eine andere Einstellung bekommen: Früher war alles selbstverständlich, aber im Moment ist es nicht so. Deshalb wird es jeder zu schätzen wissen, wenn man wieder normal Sport betreiben darf. Ich denke, dass es vor allem im Amateurbereich einen gewissen Zulauf geben wird. Mir persönlich fehlt das alles auch sehr, weil es mich auch jung hält. Man ist nicht mehr der Jüngste, aber ist körperlich fit. Für mich geht es auch darum, Dinge weiterzugeben, die ich schon selbst erlebt habe.