Kai Hesse spielte von 2000 bis 2005 für den FC Schalke 04. Der Mittelstürmer wurde in der Knappenschmiede ausgebildet und schaffte dort den Sprung zum Profi-Fußballer. Einen Profi-Einsatz für seinen Jugendklub konnte der heute 35-Jährige aber nicht verzeichnen. Dafür bestritt Hesse für die TSG Hoffenheim, den 1. FC Kaiserslautern und Kickers Offenbach insgesamt 28 Spiele in der 2. Bundesliga (2 Tore) und 115 Drittliga-Partien (25 Tore). Seit September ist der Ex-Profi als Co-Trainer bei der U23 von Schalke 04 beschäftigt.
RevierSport hat mit Kai Hesse (35) über seine Aufgaben, den bisherigen Saisonverlauf und die Qualität in der Regionalliga West gesprochen:
Kai Hesse, wie ist die Zusammenarbeit mit der U23 von Schalke 04 überhaupt zustande gekommen? Ich war zuvor Co-Trainer bei der U17 von Eintracht Frankfurt und hatte im Sommer bereits meinen Vertrag verlängert. Insgesamt hatte ich eine sehr schöne Zeit in Frankfurt. Dann kam aber von Gerald Asamoah und Peter Knäbel die Anfrage für die U23-Mannschaft von Schalke. Danach ging alles relativ schnell. Ich kenne den Verein noch aus meiner aktiven Zeit und das kann natürlich ein Vorteil sein. Es läuft aktuell alles gut und ich fühle mich auf Schalke wohl. Die Aufgabe ist sehr reizvoll.
Wie sehen Ihre Aufgaben bei der U23 aus? Der Aufgabenbereich ist sehr vielfältig. Ich bin als Co-Trainer und Analyst speziell für die Gegneranalyse und Spielnachbereitung verantwortlich. Dazu gehört, dass ich den jeweiligen Gegner analysiere und mein Ergebnis den Jungs im Nachhinein vorstelle. Das ist schon zeitintensiv. Ich mache mit den Spielern auch viel Individualtraining auf dem Platz. In der Trainingswoche stehe ich ganz normal auf dem Rasen, während ich das Spiel stets von der Tribüne aus verfolge. Diese Professionalität ist in der 4. Liga nicht der Normalfall, aber ich kenne es aus meiner aktiven Zeit nicht anders.
Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit mit der U23 von Ihrer Arbeit mit Frankfurts U17? Der ganz große Unterschied ist die schulische Belastung. In der U23 haben die Spieler viel mehr Zeit, um an sich zu arbeiten und müssen sich nicht auf ihren Schulabschluss konzentrieren. Generell ist meine Ansprache aber immer gleich. Da ist das Alter zweitrangig.
Die Mannschaft spielt in der Regionalliga eine gute Rolle und steht auf dem siebten Tabellenplatz. Sind Sie zufrieden mit den bisher erbrachten Leistungen? Ich denke, dass wir zufrieden sein können. Wir haben uns leider nicht immer belohnt, sonst wäre die Punkteausbeute noch besser. Man merkt aber immer wieder, dass die Jungs Bock haben. Wir trainieren eine sehr fleißige Mannschaft, die sich stets weiterentwickeln will. Das ist auch auf dem Platz erkennbar. Wenn ein Matthew Hoppe oder Jan Luca Schuler aus unserem Kader bei den Profis zum Einsatz kommen, ist das natürlich eine Bestätigung für unsere Arbeit.
Obwohl es eine große Belastung gibt, haben sich mit Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund II zwei Mannschaften herauskristallisiert, die bereits einen großen Vorsprung vor dem Verfolgerfeld haben. Beeindruckt Sie diese Konstanz? Definitiv. Das sind zwei absolute Top-Teams, die den Aufstieg unter sich ausmachen werden. Sie sind in der Breite sehr gut besetzt. Man kann sagen, dass Essen und Dortmund in einer anderen Liga spielen. Beide treten sehr reif auf. Für mich war Rot-Weiss Essen die reifste Mannschaft, gegen die wir bislang gespielt haben.