Christian Knappmann, Trainer der Herner Westfalia, müsste eigentlich nach einem Punkt aus vier Saisonspielen unzufrieden sein. Doch das ist der 39-jährige A-Lizenzinhaber nicht.
Denn, so Knappmann: Seine Mannschaft liefert Leistungen ab, fährt nur keine Punkte ein. Am Ende wird sich die große Leidenschaft, aber auch Qualität der Mannschaft durchsetzen, hofft "Knappi". Vielleicht schon im Duell in Wattenscheid, wie er im RevierSport-Interview betont.
Christian Knappmann, haben Sie es langsam leid nach den Spielen gelobt zu werden, aber ohne Punkte dazustehen? Nein, gelobt zu werden ist doch immer schön und es ist eine Bestätigung für inhaltlich gute Arbeit. Gleichzeitig ärgern wir uns, dass wir zu wenig Punkte erzielt haben, gemessen an den guten Leistungen.
Warum sollte die Westfalia ausgerechnet im Derby in Wattenscheid den Bock umstoßen? Ob wir den berühmt berüchtigten Bock schon in Wattenscheid umstoßen, ist nicht sicher. Sicher ist nur, dass wir auf Strecke Erfolg haben werden und unser Ziel Klassenerhalt erreichen. Dafür ist unsere Arbeit zu gut und das Potential der Jungs zu groß. Außerdem herrscht endlich Ruhe im Klub. Das ist einer positiven Entwicklung sehr, sehr förderlich.
Wird es nach jedem nicht gewonnenen Spiel schwieriger, die Mannschaft wieder aufzubauen? Wir bewerten unsere Spieler und deren Leistung nicht nach Ergebnissen. Ergebnisse sind unter gewissen Umständen auch immer Zufallsprodukte, Leistungen hingegen nicht. Deshalb ist nach Niederlagen wenig Aufbauarbeit zu leisten, weil die Jungs wissen wie ich arbeite. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungen, um aus guten Leistungen auch gute Ergebnisse zu machen.
Haben Sie denn keine Sorge in einen Negativstrudel geraten zu können? Absolut nicht. Dafür war die Vergangenheit bei meiner Westfalia zu lehrreich. In der Saison 2018/2019 hatten uns doch schon alle sprichwörtlich beerdigt. Wir hatten nach 14 Spielen sechs Punkte. Ich bin auch da nie nervös geworden, weil ich überzeugt war von unserem Tun. Am Ende stand übrigens die beste Platzierung des Vereins seit mehr als einem Jahrzehnt.
Können Sie den Westfalia-Fans den Klassenerhalt versprechen? Das habe ich schon und meine Versprechen halte ich in der Regel.
Ist die Vorfreude vor so einem Duell größer als vor anderen Spielen? Ich bin sowieso immer voller Vorfreude, wenn es um Fußball geht. Gelogen wäre es aber, wenn ich behaupten würde, dass die SG Wattenscheid, die Lohrheide und die Fans dort nicht auch bei mir ein besonderes Gefühl der Vorfreude auslösen würde. Wir freuen uns auf ein schönes, traditionsreiches Derby.