Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs stand der SV Westfalia Rhynern für einige etwas überraschend auf Tabellenplatz fünf in der Oberliga Westfalen. Cheftrainer Michael Kaminski freut sich nun auf den anstehenden Saisonauftakt. „Der Vorfreude-Pegel steigt gewaltig“, sagt der SV-Trainer. „Wir spielen direkt gegen einen Traditionsverein mit Wattenscheid 09, das ist natürlich ein toller Auftakt.“ Der Gedanke an die fehlenden Zuschauer trübt diese Vorfreude dann aber doch ein wenig. „Da wären sicherlich mehr als 300 Schlachtenbummler mitbekommen. Sehr schade, dass das nicht möglich sein wird.“
Sportlich gesehen hat Kaminski durchaus Respekt vor der Aufgabe. „Viele sagen ja, Wattenscheid ist eine große Wundertüte, aber das sehe ich anders“, meint der 36-Jährige. „Wenn man sich den Kader anschaut, dann sind da viele gestandene Oberligaspieler dabei, die man auch schon kennt. Die werden eine ordentliche Truppe auf die Platte bringen.“ Die stärkste Truppe in der Liga hat laut Kaminski allerdings der RSV Meinerzhagen. „Bei den Möglichkeiten, die die haben, muss man sie definitiv nennen, aber auch Gütersloh und Siegen muss man auf der Rechnung haben.“
Nach dem fünften Platz in der vergangenen Saison gibt Kaminski für die nun anstehende Spielzeit kein klares Ziel aus. In einer Liga mit so vielen Abstiegsplätzen gelte es zunächst mal „ziemlich zeitig so viele Punkte zu sammeln, wie möglich“, meint der SV-Trainer. „Wir wollen vor allem wieder in jedem Spiel möglichst unangenehm sein. Im besten Fall weiß jeder, der gegen uns spielt, dass auf ihn wieder eine unangenehme und schwere Aufgabe wartet. Wir können bei den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, nur erfolgreich sein, wenn alle an einem Strang ziehen.“
Deshalb wurde Kaminski zufolge in der Vorbereitung besonders Wert darauf gelegt, die neuen Spieler möglichst gut und schnell in die Mannschaft zu integrieren. „Die Ergebnisse sind in der Vorbereitung eh zweitrangig. Wichtig ist, dass alle mit unserer Einstellung geimpft sind und das hat soweit gut funktioniert.“
Und das, obwohl der Vorbereitungsplan schon mehrmals umgeschmissen wurde. „Das ist ja für alle neu, sich auf so eine Saison vorzubereiten“, verweist der Übungsleiter auf die 40 Ligaspiele in der kommenden Oberliga-Spielzeit. „Da muss man schon viel improvisieren, aber die Jungs kriegen das alles hin und freuen sich ja auch nach der langen Pause, wenn sie viel spielen.“
Autor: Dominik Oberholz