Ein positiver Corona-Test hat die Vorbereitung von Fußball-Drittligist 1. FC Magdeburg schon am ersten Tag lahmgelegt. Beim Trainingsauftakt des Clubs ist am Montag eine Person positiv auf das Virus getestet worden, gab der FCM bekannt. Als Vorsichtsmaßnahme hat das zuständige Gesundheitsamt der Stadt für die gesamte Mannschaft, den Trainerstab und einige Mitarbeiter bis auf Weiteres eine häusliche Quarantäne angeordnet. Die getestete Person zeige keine Symptome. Weitere Abstimmungen mit dem Gesundheitsamt sollen am Dienstag erfolgen.
Der FCM hatte am Montag seinen offiziellen Trainingsstart. Die nach Vereinsangaben zusätzliche Testreihe, aus der die positive Meldung resultierte, war erst am Morgen vorgenommen worden. Welche Person betroffen ist, gab der Club nicht bekannt. Am Nachmittag hatte das Team noch trainiert.
Bevor es auf den Platz ging, hatte sich die FCM-Führung noch in ein neuer Bescheidenheit geübt und das ungewohnt niedrige Saisonziel Klassenverbleib gesteckt. „Das primäre Ziel ist, erst einmal die 46 Punkte zu sichern. Wenn man diese erreicht hat, kann man das Ziel neu justieren“, sagte Manager Mario Kallnik vor dem Trainingsauftakt. Man wolle mit mehr Demut in die Spielzeit gehen, diese sei zuletzt verloren gegangen.
Insgesamt 27 Spieler stehen im Kader, allerdings wird der zuletzt nach Halberstadt verliehene Marvin Temp den Verein noch verlassen. „Es gibt noch eine offene Planstelle, so dass wir noch einmal reagieren können“, sagte Kallnik. Bisher hat der FCM zehn neue Spieler unter Vertrag genommen.
Kallnik wies vehement Kritik zurück, wonach er zu viel Macht im Club besitze und Dinge im Alleingang entscheide. „Diese Transfers sind demokratisch abgelaufen. Wir haben in den vergangenen Wochen als Team sehr gut zusammengearbeitet“, betonte der 45-Jährige. Kallnik ist seit acht Jahren beim FCM, hat den Club aus dem Abstiegskampf der Regionalliga in die 2. Bundesliga geführt.
Doch seit dem Abstieg häufen sich die Fehlgriffe. In Stefan Krämer und Claus-Dieter Wollitz verschliss der Club allein in der vergangenen Saison zwei Trainer. Der Klassenerhalt wurde dann vom jetzigen Coach Thomas Hoßmang erst am vorletzten Spieltag gesichert.
Am Montag verwies auch Hoßmang darauf, in die Transfers einbezogen gewesen zu sein. „Wir waren im ständigen Austausch und haben über die Neuzugänge gemeinsam entschieden“, sagte der 53-Jährige. In der 3. Liga könne man keine fertigen Spieler verpflichten, doch alle Neuzugänge hätten Potenzial. Alle verfügten vor allem auch über Tempo „und das fehlte uns in der abgelaufenen Saison“.
Philipp Harant und Dominik Ernst absolvieren nach ihren Verletzungen noch ein individuelles Programm. Neuzugang Luka Sliskovic stößt erst in der kommenden Woche zur Mannschaft. Eigentlich ist der Kader damit komplett. „Grundsätzlich ist es so, dass wir nun in die Vorbereitung gehen und die Trainer nach den ersten Einheiten und möglichen Verletzungen einschätzen, wo es noch Bedarf gibt“, sagte Kallnik allerdings.
Der FCM plant zwar Testspiele, hat diese aber noch nicht offiziell verkündet. Zudem hofft der Club, in der Mitte September startenden Saison vor Fans spielen zu können. „Wir arbeiten an einem schlüssigen Konzept, was die Zuschauerplanung angeht“, sagte Kallnik. Dazu werde es demnächst Veröffentlichungen geben. dpa