Diese Nachricht kommt völlig unerwartet: Nach RevierSport-Informationen ist Stefan Janßen nicht mehr Trainer bei Fußball-Regionalligist VfB Homberg. Der 50-Jährige ist von seinem Amt zurückgetreten. Hombergs Abteilungsleiter Wolfgang Graf wollte die Nachricht am Donnerstagvormittag weder bestätigen noch dementieren, verwies dagegen auf eine Pressemitteilung, die im Laufe des Tages erscheinen soll.
Die Bestätigung folgte schließlich nur eine halbe Stunde später: Demnach sei Janßen aus persönlichen Gründen von seinen Aufgaben als Cheftrainer zurückgetreten. "Der VfB ist von dieser Entwicklung überrascht, respektiert jedoch Stefan Janßens Entscheidung und bedankt sich ausdrücklich bei ihm. Mit seiner unermüdlichen Arbeit für den VfB Homberg hat Stefan nicht nur durch seine sportlichen Erfolge, sondern auch durch seine eigene sowie die Außendarstellung unserer Mannschaft einen erheblichen Anteil an der positiven Wahrnehmung des Vereins in der Stadt Duisburg, bei den Fans, Mitgliedern und Sponsoren", heißt es in der Mitteilung des Vereins. Bis auf Weiteres wird die Mannschaft von Oliver Adler, Torsten Klump und Sunay Acar betreut.
Der Rücktritt von Janßen bedeutet auch das Ende einer Ära am Rheindeich. Fünf Jahre arbeitete der Trainer äußerst erfolgreich beim VfB. In seiner ersten Saison 2015/2016 führte er den Duisburger Stadtteilklub aus der Landesliga in die Oberliga, wo er sich stetig steigerte. Nach einem siebten und einem dritten Platz, folgte 2018/2019 das Meisterstück: Hochüberlegen dominierte Homberg die Oberliga Niederrhein, holte 83 Punkte und verlor nur eine von 34 Partien. Der Regionalliga-Aufstieg war der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
Janßen wurde dreimal Trainer des Jahres
In der vierthöchsten Spielklasse hingen die Trauben aber wie erwartet sehr hoch. Wohl nur der Corona-Pause ist es zu verdanken, dass der VfB Homberg in der kommenden Spielzeit erneut in der Regionalliga antreten darf. Lediglich 16 Punkte sammelte die Mannschaft in 25 Spielen, nach Quotientenregelung beendete Homberg die abgebrochene Saison sogar auf dem letzten Tabellenplatz. Dennoch gelangen Janßens Mannschaft auch zwei echte Coups: Homberg fügte dem SC Verl die einzige Saisonniederlage zu und gewann auch an der Hafenstraße 2:0 bei Rot-Weiss Essen.
Janßen gilt als Vater der Erfolge, das wurde auch in Duisburg honoriert. 2016, 2018 und 2019 wurde er jeweils zum Trainer des Jahres der Stadt gewählt. Nun ist nach fünf Jahren Schluss.