Lukas Kampa, Zuspieler des Moerser SC, in der letzten Zeit haben Sie das Vertrauen des Trainers in besonderer Weise genossen und sehr viel gespielt – wie erklären Sie sich das? Ich fühl mich gut und fit und bin voller Energie. Ich wundere mich selbst, dass ich am Ende der Saison noch so gut drauf bin. Ich kann mir vorstellen, dass mir die gute Abstimmung mit Georg jr. einen kleinen Vorteil verschafft, denn wir spielen ja schon lange zusammen.
Sie sind damals aus dem Internat in Frankfurt nicht nach Berlin zum Olympia-Stützpunkt mit Michael Warm gewechselt – bedeutet das jetzt eine besondere Herausforderung und Genugtuung gegen Berlin und Trainer Warm anzutreten? Nein, das ist ein ganz wichtiges, aber normales Spiel für mich. Damals waren Steuerwald und Neumeister die Nummer eins und zwei und ich hatte auch das Pech, dass ich vor größeren Vorhaben schon mal verletzt war. Ich habe deshalb selbst entschieden in Frankfurt zu bleiben – auch weil mir die Förderung durch Stewart Bernard sehr wichtig war. Wie sehen Sie die Chancen gegen den SCC? Auch wenn man es schon öfter gehört hat – ich bleibe bei meiner Prognose fifty-fifty. Die Tagesform wird den Ausschlag geben, vielleicht das bessere Gefühl beim Aufschlag. Von den Positionen her sind wir in etwa gleich gut besetzt. Ich kann schon verstehen, dass die Berliner uns gerne die Favoritenrolle zuschieben wollen und von unseren Nationalspielern sprechen, aber Böhme, Fischer und Westphal haben zusammen weit mehr Einsätze in der Nationalmannschaft als Georg und ich. Das Saisonende ist immer eine unruhige Zeit für interessante Akteure, weil andere Vereine mit Angeboten kommen. Irritiert so etwas? Nein, gar nicht. Natürlich gibt es Impulse und Überlegungen, aber ich habe es immer gut geschafft so etwas von mir fern zu halten. Ich konzentriere mich voll auf das Hier und Jetzt und auf die Finalspiele, möchte auch für meine persönliche Sport-Biographie einen Erfolg haben. Ich wünsch mir einen Erfolg aber nicht nur für mich, sondern auch für den Verein, die Mannschaft und die Fans – die haben zu meinem Wohlbefinden wesentlich beigetragen.
Wie sieht die nationale Zukunft aus? Frank Dehne ist ja nun in die Nationalmannschaft zurückgekehrt? Die Nationalmannschaft hat auf jeden Fall mein ganz großes Interesse - ohne direkte und konkrete Erwartung. Ich habe mit der Rückkehr von Frank gerechnet, die Chance auf Olympia ist ja da und war noch nie so groß. Da kann ich die Entscheidung von Frank und vom Bundestrainer voll verstehen. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass ich zum Lehrgang eingeladen werde.