Man müsse jetzt strategische Entscheidungen treffen und den Fehler im System ausräumen, sagte der Clubchef am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
„Wir sprechen seit Jahren davon, dass die Schere zwischen den Vereinen immer weiter auseinander geht, wir unternehmen aber nichts dagegen. Die Krise hat uns den Spiegel vorgehalten und daher ist genau jetzt der Zeitpunkt, etwas zu ändern. Wir brauchen keine Geldverteilung, die die jetzigen Verhältnisse zementiert“, sagte der 59-Jährige.
Mit Hinweis auf die gesunkenen Einnahmen warnte Röttgermann vor weiteren finanziellen Problemen. „Bei 13 Clubs drohte in der Corona-Krise die Insolvenz, trotz ständig steigender TV-Gelder. Mindererlöse bereits in der kommenden Saison verschärfen noch die Situation.“ Das Argument, die deutschen Top-Clubs müssten mit Geld versorgt werden, damit sie international wettbewerbsfähig bleiben, gehe ins Leere und sei ein klassischer Trugschluss, so Röttgermann.
„Ein erneutes "Weiter so" darf es nicht geben, sonst wird es die Bundesliga – so wie wir sie alle lieben – bald nicht mehr geben. Die finanzielle Situation kleiner Clubs wird sich weiter verschärfen und die Superleague als Krisengewinner wird dann bittere Realität, wenn wir nicht handeln“, erklärte der Fortuna-Boss.
Die Ausschreibung für vier Spielzeiten ergab nach Angaben der Deutschen Fußball Liga am Montag eine Gesamtsumme von 4,4 Milliarden Euro und demnach etwas weniger als zuletzt mit 4,64 Milliarden. dpa