Tim Hermes verbrachte die vergangenen fünf Spielzeiten bei Rot-Weiß Oberhausen. Insgesamt kann er auf 111 Einsätze für RWO zurückblicken. 2015 wechselte der Linksverteidiger von Nachbar Rot-Weiss Essen, wo er zwei Jahre verbrachte, nach Oberhausen und sollte an der Lindnerstraße sehr glücklich werden.
Nur das letzte Jahr gehörte nicht zu den besten des Tim Hermes. Eine Schambeinentzündung setzte ihn über acht Monate außer Gefecht. Zu Beginn des Jahres startete er ein erfolgreiches Comeback, [article=467644]kam auf drei Einsätze für RWO und erzielte gar ein Tor[/article]. Trotzdem: Gänzlich schmerzfrei konnte Hermes nicht mehr trainieren und spielen. Er fasste nun einen Entschluss: Nach insgesamt 176 Regionalligaspielen für Dortmund II, Wiedenbrück, Essen und Oberhausen beendet er seine Viertliga-Karriere. Demnächst will er nur unterklasisg kicken und seine berufliche Laufbahn forcieren.
RevierSport hat mit Hermes, [article=488276]der als Trainer von Blau-Weiß Alstedde am grünen Tisch in die Bezirksliga aufgestiegen ist[/article], über seine Zukunft und Zeit bei RWE und RWO gesprochen.
Tim Hermes, wie schwer fiel Ihnen der Schritt nun ihre Karriere auf hohem Niveau bei RWO zu beenden? Ich hatte sehr gute, ehrliche Gespräche mit Patrick Bauder und den RWO-Verantwortlichen. Ich habe für mich entschieden, dass es einfach nicht mehr geht. Ich bin nicht mehr der Tim Hermes, der ich vor der Schambein-Geschichte war. Es fehlt mir an der Dynamik, Spritzigkeit, ich habe immer wieder Schmerzen. Es ist einfach vorbei. Ich will mich da auch nicht sechs- oder siebenmal in der Woche quälen. Ich hatte eine richtig geile Zeit und danke meinen Mitspieler, Trainern, Verantwortlichen und allen Fans. Danke!
Wie planen Sie nun Ihre Zukunft? Ich will mit dem Fußball nicht abschließen. Ab Oberliga abwärts, drei- vielleicht viermal die Woche zu trainieren, das würde gehen. Jedoch alles verbunden mit einem ordentlichen Job. Ich will jetzt meine berufliche Laufbahn forcieren. Vor acht Jahren habe ich eine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann abgeschlossen. Vielleicht findet sich etwas in dieser Branche. Ich bin aber auch für alles andere offen. Ich höre mir einfach alles an, was so kommt.
Oder Sie agieren einfach als spielender Trainer in der Bezirksliga... (lacht) Ja, das wäre auch eine Möglichkeit. [article=488276]Unser Aufstieg mit Blau-Weiß Alstedde steht jetzt fest[/article]. Das ist eine super Sache. Der Sportliche Leiter, Benedikt Kuhne, ist mein bester Freund und in der Immobilien-Branche tätig. Da gibt es auch die Möglichkeit für mich miteinzusteigen. Dafür müsste ich natürlich eine Umschulung machen. Ob das oder etwas anderes: Ich bin ein optimistischer Typ und bin da zuversichtlich, dass ich bald etwas interessantes finden werde.
Interessant war auch Ihre Zeit bei RWE und RWO. Was bleibt bei Ihnen besonders hängen - sowohl negativ als auch positiv? Obwohl ich nur zwei Jahre bei Rot-Weiss Essen war, war das eine tolle, sehr intensive Zeit. Nicht umsonst sagt man ja, dass zwei Jahr bei RWE gefühlt vier Spielzeiten sind. Essen ist schon ein ganz besonderer Klub. Das Umfeld, die Fans, das ist schon für die 4. Liga verrückt. Den Niederrheinpokal-Sieg und die Feier danach werde ich nie vergessen. aber überhaupt waren die Heimspiele immer ein Spektakel. Davon träumt man als Fußballer. Und in Essen hatte man in der 4. Liga wahnsinnige Rahmenbedingungen.
Und Oberhausen...? Klar ist aber auch, dass es in Oberhausen für mich nicht schlechter lief - im Gegenteil: RWO wird mir noch mehr als RWE im Herzen verbleiben. Ich kann sagen, dass ich als Spieler gehe, aber ein großer Fan von Rot-Weiß Oberhausen bleiben werde. Die RWO ist nicht so groß wie RWE, aber dafür ganz besonders. Die RWO-Familie hat ihren ganz eigenen Flair und das macht den Verein auch speziell, im Ruhrgebiet unter den großen Klubs auch einzigartig. Wir haben über die Jahre immer den Stamm gehalten und warne eine eingeschworene Truppe, mit Mike Terranova als Anführer. "Terra" ist ein toller Typ, den wir mit Sicherheit mal in der Bundesliga oder 2. Liga als Trainer sehen werden. Ich bin stolz, unter ihm gespielt zu haben. Den Niederrheinpokal-Erfolg über Essen im Finale werde ich nie vergessen. Die Feier danach war einzigartig. Leider hatten wir in der vergangenen Saison auch das Spiel am letzten Spieltag gegen Verl, welches am Ende sehr weh getan hat. Wir waren in der Saison zehn, elf Punkte hinter Viktoria und hätten es verdient gehabt, aufzusteigen. Das war verdammt bitter. Insgesamt war Oberhausen für mich das Beste, was passieren konnte. Ich träume davon, irgendwann einmal in einer anderen Position zu RWO zurückzukehren.
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