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Beim Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen hätte die Geschichte von Talent Boran Sezen ein kleines Märchen werden können. Seit seinen Kindertagen schnürte der 25-Jährige die Fußballschuhe für RWO, spielte als A-Jugendlicher sogar in der Bundesliga. "Da kam ich in zwei Jahren auf über 20 Tore. Dann wurde ich zur Profimannschaft hochgezogen, wo ich immer mal wieder mittrainieren durfte. Das war für mich mit 17, 18 Jahren natürlich sehr aufregend", erinnert sich Sezen an seine ersten Schritte im Herrenbereich.
Mike Terranova brachte Sezen zu den RWO-Profis
Er kam in der Folge dann vor allem in der zweiten Mannschaft zum Zug. Die spielte in der Oberliga Niederrhein, wo sich der junge Sezen schnell akklimatisierte und in der Saison 2015/16 14 Tore schoss. Sein Trainer damals war übrigens ein gewisser Mike Terranova, auf den Boran Sezen noch heute große Stücke hält. "Mike hat mir viel geholfen und mir vertraut. Als er zur Saison 2016/17 die erste Mannschaft von RWO übernommen hat, bin ich mit ihm hochgegangen", schwärmt der Angreifer von seinem Ex-Coach.
Obwohl er dann einen Trainer hatte, der sein Potenzial kannte, gelang Sezen der Durchbruch in der Regionalliga nicht. "Ich habe ein paar Spiele gemacht, hatte aber auch sehr starke Konkurrenz. Von Simon Engelmann konnte ich mir zum Beispiel eine Menge abgucken", sagt Sezen mit Blick auf seinen damaligen Teamkollegen, [article=487062]der vor kurzem bei Rot-Weiss Essen unterschrieben hat.[/article]
"Schlussendlich war es eine Mischung aus meiner Ungeduld und zu wenig Spielzeit. Mike (Terranova, d. Red.) und ich schätzen uns aber immer noch sehr. Wenn wir uns treffen, unterhalten wir uns viel und sprechen über unsere gemeinsame Zeit", erzählt Sezen.
Über Meerbusch und Australien zum FSV Duisburg
Aus der RWO-Perspektivlosigkeit wechselte Sezen dann im Winter 2017 zum TSV Meerbusch. "Für mich war klar, dass ich dort nicht durchstarten würde. Ich hatte in Oberhausen einfach nur die Lust am Fußball ein Stück weit verloren", gab der 25-Jährige ehrlich zu. Nach einem halben Jahr in Meerbusch ging der VWL-Student wegen seines Studiums nach Australien, wo er für ein Jahr blieb.
Wieder in Deutschland zog es ihn schnell zum FSV Duisburg, bei dem er nun schon seine dritte Saison absolviert. "Dieses Jahr läuft super für mich, obwohl ich sogar noch einige Spiele verletzt verpasst habe", sagt Sezen mit Blick auf seine 17 Tore und acht Vorlagen in 17 Spielen. Überhaupt spielte der FSV Duisburg bisher eine starke Runde und wird aller Voraussicht nach in die Oberliga aufsteigen. "Wir haben gezeigt, dass unsere Mannschaft zu gute Spieler für die Landesliga hat. Auch ich möchte im nächsten Jahr mindestens wieder Oberliga spielen, traue mir aber auch die Regionalliga zu", erklärt der Angreifer.
Interessant ist dabei, dass der Vertrag des gebürtigen Duisburgers in diesem Sommer ausläuft. "Ich höre mir grundsätzlich alles an. Die meisten Gespräche haben bisher mit dem FSV Duisburg stattgefunden, allerdings sind da noch einige Formalitäten ungeklärt. Ich weiß aber, wie es in der Ober- und Regionalliga läuft und bin für beides bereit", sagt Sezen selbstbewusst.
