Beim FC Schalke 04 ist es im Moment das am heißesten diskutierte Thema: Soll der Verein seine Profi-Abteilung ausgliedern oder nicht? Im Sport1 Doppelpass hat sich Peter Neururer am Sonntagmorgen klar dafür ausgesprochen. "Im Augenblick sehe ich es als alternativlos an. Die Gedanken sind schon seit Jahren da. Nur müssen 75 Prozent der Mitglieder dafür stimmen", erklärte der 65-Jährige, der zuletzt als Sportlicher Leiter beim Regionalligisten SG Wattenscheid 09 aktiv war. Doch auch auf Schalke hat er eine Vergangenheit. Neururer trainierte die Knappen von 1989 bis 1990.
Ausgliederung nötig "um wieder Meister zu werden"
Nun sieht er also die Zeit für eine Veränderung bei Königsblau gekommen. "Es ist natürlich eine Überlegung, auszugliedern und mit strategischen Partnern zu arbeiten. Schalke ist bei einer Öffnung weiterhin sehr gut aufgestellt mit Gazprom und Tönnies", erklärte er.
Neururer wittert die Gefahr, dass der FC Schalke 04 ohne eine Ausgliederung auf lange Sicht nicht mehr im Konzert der ganz Großen mitspielen kann. "Viele reden von Tradition. Aber diesen Schritt muss ich machen, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Um wieder Meister zu werden. In dieser Situation als eingetragener Verein ist das nicht möglich", stellte er seine Sicht der Dinge klar.
Beim jüngsten 0:3 gegen den FC Augsburg schickten sich die Knappen auch nicht gerade an, Neururers Position zu widerlegen.
Jochen Schneider hält dagegen
[article=486616]Das tat dafür Schalke-Sportvorstand Jochen Schneider in der Halbzeitpause des Spiels am DAZN-Mikrofon.[/article] "Nein, die Tradition muss nie jemand opfern. Sie gehört zu unserem Verein, zu 100 Prozent, das ist doch völlig klar", sagte er und stellte sich somit gegen Neururers Forderung ein paar Stunden zuvor.
Das speziell nach der 0:4-Derbypleite gegen Borussia Dortmund aufgekommene Thema wird den FC Schalke 04 aber wohl noch eine ganze Weile beschäftigen. Vor allem, wenn sie nicht schnellstmöglich aus der Krise herauskommen.