Die laufende Spielzeit gleicht beim SC Wiedenbrück einer Achterbahnfahrt: Die Ostwestfalen bejubelten die Herbstmeisterschaft, dann musste Trainer Björn Mehnert gehen. Daniel Brinkmann übernahm, der Klub entschied sich im Frühjahr gegen einen Aufstieg - um nur wenige Wochen später eine Rolle rückwärts zu machen. Dann kamen Corona und die Empfehlung des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW), die Saison abzubrechen. Damit wäre Wiedenbrück in die Regionalliga West aufgestiegen.
Und genau darauf bereitet sich der Klub derzeit vor. "Im Kopf planen wir für die Regionalliga. Aber das macht im Prinzip keinen großen Unterschied. Der Etat wäre derselbe wie in der Oberliga", erklärt Brinkmann gegenüber RevierSport. 17 Spieler haben für die anstehende Saison zugesagt. Darunter vier Zugänge.
Vom Westfalenligisten Roland Beckum kommen Christian Will und Niklas Szeleschus, vom Ligakonkurrenten FC Gütersloh Shaban Kaptan. Zudem sagte mit Luca Beermann ein Torwart zu. Weitere Transfers sollen folgen, Gespräche laufen - jedoch ohne Zeitdruck.
Brinkmann plant die neue Saison
Brinkmann versucht derzeit, die Vorbereitung für die anstehende Spielzeit zu planen. Zuletzt trainierte die Mannschaft in Eigenregie - seit der Bekanntgabe des WLVF, die Saison wahrscheinlich abzubrechen, sei ein wenig "die Luft raus". "Die Spieler sollen natürlich schon fit bleiben", erklärt Brinkmann. "Wenn es zugelassen wird, dann werden wir uns schon auf dem Platz treffen."
Dreimal saß Brinkmann in der Oberliga auf der Trainerbank. Unter anderem gewann Wiedenbrück mit 2:0 gegen den FC Gütersloh, der erste Derbysieg seit vielen Jahren. Unmittelbar vor der Corona-Pause setzte es eine 0:1-Niederlage gegen Rot Weiss Ahlen. Beide Klubs treffen sich wahrscheinlich in der Regionalliga wieder.
"Ich freue mich auf die Liga", sagt Brinkmann. "Wir haben viele junge Spieler dabei. Ich weiß selbst, dass es immer ein Highlight ist, aufzusteigen. Es wäre natürlich schöner für uns und die Zuschauer gewesen, wenn wir den Aufstieg im Stadion gefeiert hätten", ergänzt Brinkmann, der die Meisterschaft trotzdem gerne mitnimmt - logisch. "Der Aufstieg ist zu 100 Prozent verdient. Wir wären in allen möglichen Varianten nach dem Abbruch auch aufgestiegen."
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