Der Fußballverband Mittelrhein veröffentlichte am 23. April die Nachricht, dass er die Saisons nach dem Ende der Corona-Krise fortsetzen wolle - ein Vorschlag. Damit hatte sich der Mittelrhein massiv gegen den Fußballverband Niederrhein und dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen gestellt - beide ebenfalls dem Westdeutschen Fußballverband unterstellt -, die sich zuvor für einen Abbruch ausgesprochen (die Vereine des FVN), beziehungsweise entschieden haben (FLVW). Nun rudert der Vorsitzende des FVM, Bernd Neuendorf, in einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger zurück. So sei eine Entscheidung noch nicht gefallen.
50,14 Prozent der FVM-Vereine sprachen sich für eine Fortsetzung aus
In der vergangenen Woche hatte der FVM noch eine Abstimmung im Verbandsgebiet stattfinden lassen. Dort hatten sich 50,14 Prozent der Vereine für eine Fortsetzung ausgesprochen. Allerdings nicht ohne Kritik. [article=484680]So soll der Verband massiv für die Unterstützung des eigenen Vorhabens geworben haben.[/article] Vereine zweifelten das Ergebnis öffentlich an. Im Interview kündigte Neuendorf nun an, im Präsidium und Beirat das Ergebnis gründlich analysieren zu wollen.
Auch zu den Vorwürfen der Manipulation bezog der FVM-Präsident noch einmal Stellung: „Wir haben in Videokonferenzen für ein Konzept geworben. Und das ist auch telefonisch geschehen. Das halte ich für selbstverständlich. Es wurde kein Druck ausgeübt. Wir haben Position bezogen. Und das ist etwas völlig anderes.“ Und genau das habe er als Aufgabe des Verbandes angesehen. „Wir haben Vor- und Nachteile aufgezeigt und auf Risiken hingewiesen, die bei einem Abbruchszenario drohen. Bei allen noch zu klärenden Fragen bei einer Fortsetzung der Saison: Diese Variante ist für uns die sicherste und flexibelste.“
FVM fürchtet Klagewelle
Zumal Neuendorf Klagen befürchtet von Vereinen, die durch eine Regelung der Auf- und Abstiegsfrage am grünen Tisch benachteiligt würden. Diese könnten gerichtliche Entscheidungen erzwingen: „Es drohen langwierige sportrechtliche und gegebenenfalls zivilrechtliche Verfahren, die schlimmstenfalls dafür sorgen, dass wir aufgrund von ausstehenden juristischen Entscheidungen nicht spielen könnten, obwohl wir es eigentlich dürften.“