Juni 2015: Nur vier Jahre nach der Gründung feierte der Fusionsklub FC Marl den ersten Aufstieg der noch jungen Vereinsgeschichte. Grundsätzlich wäre das in diesem Jahr, in dem Borussia Dortmund den Trainer wechselte, Schalke 04 natürlich ebenfalls, und der BVB stand im Endspiel des DFB-Pokal. Und doch sorgte der junge Klub aus dem Revier für Aufsehen. Besser gesagt: Sein Trainer tat es.
Henry Schoemaker, Niederländer und Liebhaber der Fußball-Philosophie seines Landes, hatte sich auf den Balkon am Vereinsheim gestellt. Wer unten auf den Auftritt wartete, zückte vorsichtshalber das Handy, um den Moment festzuhalten. Und Schoemaker enttäuschte nicht: Mit einem Auftritt, der stark an den seines Landsmann Louis van Gaal erinnerte, heizte er die Aufstiegsparty an. Im Klub herrschte beste Stimmung, denn endlich war man wieder da, wo man zum Zeitpunkt der Gründung gestartet war.
Schon vor 2011 gab es Fusions-Gespräche
Lange vor 2011 hatten sich die drei Vereine SpVg Marl, VfL Drewer und SG Marl unter dem Arbeitstitel „Triple X“ über eine Fusion unterhalten. In der Saison 2011/12 übernahm der neu gegründete FC Marl schließlich den Dreweraner Startplatz in der Bezirskliga. Und Uli Turowski, der die Fusion maßgeblich koordiniert hatte, wurde Trainer. Zwei Jahre hielt sich das Team in der Bezirksliga, ehe es 2013 in die Kreisliga A abstieg. Zwei weitere Jahre brauchte es, um den ersten Aufstieg zu schaffen.
Dort hält sich das Team wacker, schnupperte im Jahr 2018 sogar am Aufstieg, musste aber den Stadtrivalen VfB Hüls ziehen lassen. Das Entscheidungsspiel gegen den SV Germania Salchendorf verlor der Klub mit 1:3.
Doch den Ambitionen des Vereins tat dieser emotionale Rückschlag keinen Abbruch. Noch immer ist der FC Marl eine solide Adresse im Marler Amateurfußball - auch, weil die Verantwortlichen kontinuierlich arbeiten. Mani Mulai und Assistent Saiffo El Batal werden das Team auch in die kommende Spielzeit führen. „Wir sind sehr zufrieden, es gibt rein gar nichts zu diskutieren oder zu kritisieren“, sagte FCM-Geschäftsführer Frank Tollkamp zur „Marler Zeitung“.