Seit rund zwei Monaten ist offiziell bekannt, dass Christian Britschos Zeit als Ahlen-Trainer im Sommer endet. Joachim Krug, der Sportliche Leiter der Wersestädter, hat in der Zwischenzeit viele Telefonate geführt. "Wir stehen eng vor einer Verpflichtung eines Trainers, den wir zeitnah vorstellen möchten", sagte Krug gegenüber RevierSport.
Viele Bewerber habe es gegeben. Zudem verfügt Krug, selbst Fußballlehrer und lange als Trainer unterwegs, über ein breites Netzwerk. "Ich bin davon überzeugt, dass wir in Deutschland ein sehr, sehr gutes Trainerwesen haben."
Aus Britschos Weggang hat Rot Weiss seine Lehren gezogen. Der Trainer pendelte von Bochum nach Ahlen, hat zudem eine Familie und einen Full-Time-Job. Alles Gründe, warum er seine Zelte in Ahlen abbricht. Deshalb sollte der neue Trainer aus der Region kommen.
Traineramt in Wattenscheid: Krug drückt Britscho die Daumen
Britscho hat in Ahlen einiges bewegt, einen Abstiegskandidaten übernommen, der heute um den Regionalliga-Aufstieg kämpft. "Der Abgang tut schon weh", so Krug. Nicht nur sportlich. "Wir wären auch zufrieden mit ihm gewesen, wenn wir nur Achter wären. Es geht um seine Art, eine Mannschaft zu formen."
Genau in dieser Disziplin ist Britscho derweil bei der SG Wattenscheid 09 gefordert. [article=482948]Dort übernimmt der 50-Jährige das Traineramt.[/article] "Ich hoffe, dass er da nicht enttäuscht wird und dass sie wissen, welch guten Trainer und feinen Charakter sie bekommen haben", meinte Krug.
Und damit wären wir bei der nächsten Baustelle. Falls die Saison weitergeführt wird, dann wäre Britscho an vielen Fronten gefordert. Eben nicht nur beim Wiederaufbau der SGW, sondern auch in Ahlen. Wie soll das alles funktionieren?
Verzwickte Siutation für RWA
Krug führt Gespräche über Verträge und mit potenziellen Zugängen derzeit übers Telefon. Das sei eigentlich nicht seine Art, ist aber derzeit nicht anders möglich. Wie viele andere Klubs leidet Ahlen auch finanziell unter der Corona-Pandemie. Im März wurden die Spieler nicht voll bezahlt - in enger Absprache mit den Akteuren. "Wir wollen die Spieler aber natürlich nicht im Regen stehen lassen", ergänzte Krug. "Ich hoffe, dass das alles möglichst schnell vorüber geht."
Zurzeit steht Ahlen auf dem dritten Rang der Oberliga Westfalen. Ein Platz, der nicht zum Aufstieg reichen würde. Allerdings hat der ehemalige Zweitligist Nachholspiele in der Hinterhand. Würde RWA diese gewinnen, wäre es Erster. Eine verzwickte Situation. Auch Krug ist froh, nicht entscheiden zu müssen. "Man hat schon im Hinterkopf, was sein könnte. Aber das weiß halt keiner", so Krug.
"Es wird Klagen geben", ist sich der Ahlen-Manager sicher. Mündliche und vielleicht sogar schriftliche. Eine Lösung, die jeden zufriedenstellt, kann kaum existieren. Krug jedenfalls hat einen Vorschlag: "Ich würde den Quotienten aus Spielen und Punkten nehmen."
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