Bevor die Oberliga Niederrhein aufgrund des Coronavirus unterbrochen wurde, lag der VfB Hilden auf Kurs Rekordsaison. Mit 34 Punkten aus 23 Spielen war der achtplatzierte VfB auf dem besten Weg, erstmals eine Spielzeit einstellig abzuschließen.
"Im Vergleich zu den vergangenen Jahren läuft es in diesem Jahr wirklich super", sagt Hildens Talha Demir zum bisherigen Saisonverlauf. "Für uns zählt immer nur der Klassenerhalt. Sollte es irgendwann weitergehen, dann mache ich mir dahingehend keine Sorgen." Demir selbst trug einen erheblichen Anteil zum Erfolg des VfB bei. 18 Einsätze, 13 Tore, neun Vorlagen - eine Quote, die sich für einen Mittelfeldspieler definitiv sehen lassen kann.
Vetragsverlängerung in Hilden
Und die offenbar Begehrlichkeiten geweckt hat. Zumal Demir bereits in der vergangenen Saison 16 Tore und zwölf Assists aufs Parkett gelegt hatte. "Die Hälfte der Oberliga-Vereine hatte mir eine Anfrage geschickt", verrät der 24-Jährige. "Aber für mich kam ein Wechsel innerhalb der Liga nicht infrage." Demir ließ Taten folgen: [article=464928]Ende des vergangenen Jahres verlängerte er seinen Vertrag vorzeitig bis 2022.[/article]
Warum? "Ich habe Hilden viel zu verdanken, der Verein hat mir in einer schwierigen Zeit geholfen und mir sogar die Tür zu meiner Ausbildung als Kaufmann im Groß- und Außenhandel geöffnet", erklärt Demir, der im Sommer 2018 vom Rather SV zum VfB wechselte. "Mit meiner Verlängerung wollte ich etwas zurückgeben."
Demir bereut frühen Wechsel in die Türkei
Es ist bereits sein zweiten Engagement beim Klub aus dem Kreis Mettmann. 2014 war der VfB Demirs erste Seniorenstation. Doch er blieb nur für ein halbes Jahr - dann ging der damals 18-Jährige in die zweite türkische Liga, wollte bei Gaziantep als Profi Fuß fassen. Ein Plan, der fehlschlug. "Ich war der Meinung, dass ich mich dort durchsetzen könnte. Allerdings habe ich mir den Mittelfuß gebrochen und war über ein halbes Jahr raus. Als ich mich gerade zurück ins Team gekämpft habe, gab es einen Trainerwechsel. Der neue Coach hat erfahrenere Spieler vorgezogen", erinnert sich der gebürtige Düsseldorfer.
Ein gutes Jahr nach seinem Wechsel kehrte Demir nach Deutschland zurück. In der Türkei hatte er nur zwei Pflichtspieleinsätze gesammelt. "Wenn ich ehrlich bin, bereue ich den Schritt heutzutage", gibt er zu. "Ich hätte mich erstmal im deutschen Seniorenbereich etablieren sollen."
Hoffnung auf Sprung in den Bezahlfußball
Das ist mittlerweile geschehen, Demir gehört zum Sternepersonal der Oberliga. Den Traum vom Profibereich hat er indes nicht aufgegeben. "Höherklassige Angebote würde ich mir schon anhören, zum Beispiel von einem gestandenen Regionalligisten", sagt er. "Aber ich setze mich nicht unter Druck. Ich bin beruflich abgesichert und zurzeit glücklich in Hilden. Der VfB ist sowieso mein erster Ansprechpartner."
[url=/fussball/oberliganiederrhein-1920.html]Mehr Nachrichten rund um die Oberliga Niederrhein[/url]